Aussagen von Herzogin Meghan in einem Interview mit dem Magazin „The Cut“ brüskieren nach Meinung britischer Adelsexperten wieder einmal das Königshaus. Und das ausgerechnet vor Prinzessin Dianas 25. Todestag. Einige fordern nun sogar, dass Prinz Charles und Prinz William nun endlich eingreifen und den „zerstörerischen Wahnsinn“ beenden.
Der Journalist Dan Wooten erkennt in dem Interview, dass Harry und Meghan „keinen Funken Respekt mehr vor der Königin oder der Monarchie haben, einer Institution, die sie scheinbar beschädigen wollen“. Er findet, Prinz Charles und Prinz William sollten nun eingreifen. Sein Vorschlag: Die britischen Thronfolger sollten „idealerweise mit Friedensstifterin Kate im Schlepptau, in ein Flugzeug nach Kalifornien steigen.“
Unter anderem erklärte Meghan, die wie sie sagt „schon lange eine Stimme habe, sie aber nicht benutzen konnte“, in der Beilage des „New York“-Magazines, sie und Harry würden es keine Sekunde bereuen, Großbritannien verlassen zu haben. Ihrer Meinung nach hätten sie und ihr Mann, so lange sie in dessen Heimat blieben, „allein durch unsere Existenz die Dynamik der Rangordnung durcheinandergebracht“.
Mandela-Enkel empört
Einen Mega-Shitstorm nach dem Interview löste Meghan auch mit einer Anekdote aus, in der sie schildert, sie würde gefeiert wie einst der berühmte Freiheitskämpfer Nelson Mandela.
Sie schilderte, dass sie nach der Geburt ihres Sohnes Archie die Filmpremiere von „König der Löwen“ besucht habe und Angst davor hatte. „Ich hatte gerade Archie bekommen. Es war so ein grausames Kapitel. Ich hatte Angst rauszugehen.“
Meghan erinnerte sich im Gespräch mit der Reporterin daran, dass ein Mitglied des Filmensembles auf sie zugekommen sei, um ihr eine wichtige Message mit auf den Weg zu geben. Sie erzählt: „Er sagte zu mir: ‚Ich will nur, dass du es weißt. Als du in diese Familie hinein geheiratet hast, haben wir uns auf den Straßen genauso gefreut wie als Mandela aus dem Gefängnis befreit wurde.“
Dass sie sich damit rühmt, stößt der Familie von Nelson Mandela sauer auf. Sein Enkel Zwelivelile „Mandla“ Mandela erklärte empört: „Die Überwindung von 60 Jahren Apartheid ist nicht dasselbe wie die Heirat mit einem weißen Prinzen.“
Belagerte Schulen?
In dem Interview schimpft Meghan auch die britische Presse aus und erklärt, man hätte die Kinder nicht wie in Kalifornien in der Früh ungestört in die Schule oder den Kindergarten bringen können, wäre man geblieben. Es würde immer eine Meute von Fotografen vor den Einrichtungen gelauert. Eine glatte Lüge korrigieren britische Zeitungen.
Es gibt sehr strenge Kinderschutzgesetze in Großbritannien, nicht nur royale Kinder betreffend und niemand lauere vor Schulen. In all den Jahren seit der Einschulung von den Kindern von Prinz William und Herzogin Kate hätte es noch kein Paparazzi-Foto gegeben, sondern nur jene, die vom Königshaus veröffentlicht wurden.
Böse ist die Herzogin von Sussex dem Königshaus in dem Interview auch, weil es ihr und ihrem Mann nicht möglich gewesen sein soll, ein Arrangement zu treffen, das ihnen nach ihrem Ausstieg erlaubt hätte, weiterhin Auftritte fürs Königshaus zu absolvieren und nebenbei auch noch selbst Geld zu verdienen. „Das durften wir aus welchen Gründen auch immer nicht, obwohl mehrere andere Familienmitglieder genau das tun“, so Meghan.
Dabei scheint sie zu übersehen, dass die hochrangigen Mitglieder des Königshauses, zu denen sie gezählt hat, das eben nicht tun, sondern sich voll und ganz ihrer Aufgabe als Repräsentanten von Queen Elizabeth II. widmen. Zudem dürfte das Königshaus wenig entzückt von der Aussicht gewesen sein, dass das Paar offizielle Termine für die eigene Publicity nützt.
Versteckte Drohung?
Unklarheiten gibt es über eine Interviewpassage, in der Meghan erzählt, ihr Mann Harry habe gesagt, „ich habe die Beziehung zu meinem Vater verloren“. Einige Medien berichten, damit sei Harry gemeint, der mit Prinz Charles gebrochen hätte, Omid Scobie, das Sprachrohr von Herzogin Meghan erklärte hingegen, sie habe damit sich selbst gemeint.
Wörtlich sagte Meghan: „Harry sagte zu mir: ,Ich habe meinen Vater in diesem Prozess verloren. Es muss für sie nicht dasselbe sein wie für mich, aber das ist seine Entscheidung‘“.
Doch scheinen die Sussexes an eine Versöhnung weder mit dem einen noch mit dem anderen zu arbeiten. „Ich denke, Vergebung ist sehr wichtig. Es ist anstrengender, jemandem nicht zu vergeben. Aber es kostet auch Kraft, jemandem zu verzeihen“, so Meghan.
Und sie erklärt dann, was fast wie eine Drohung klingt: „Ich habe mich da wirklich sehr bemüht, auch in dem Bewusstsein, dass ich wirklich alles sagen kann. Ich habe viel zu sagen - bis zu dem Punkt, wo ich nichts mehr sage ... Manchmal, so sagt man, ist der stille Teil noch immer Teil des Liedes.“
Verwunderung herrscht auch über das Timing des Interviews, das nur zwei Tage vor dem 25. Todestag von Prinzessin Diana erschienen ist und damit zu einem Zeitpunkt für Wirbel sorgt, an dem eigentlich die Erinnerung an die Mutter der Prinzen Harry und William im Mittelpunkt stehen sollte. Aber gut, auch das kennt man bereits. Das explosive Interview mit Oprah Winfrey schossen die Sussexes in die Welt, als der wenig später verstorbene Prinz Philip dem Tode nah im Krankenhaus lag.
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