In Thailand gefasst

„Gras“-Dealer sorgte für Blackouts in Wien

In Phuket glaubte der Verdächtige, im Flucht-Paradies und in Sicherheit zu sein. Doch heimische Fahnder führten die Thai-Polizisten zum Österreicher.

(Bild: Polizei Thailand)

Er machte mit Marihuana Millionen - und ging nun in Thailand ins Netz. Die Plantagen eines 37-Jährigen sorgten in Wien für Stromausfälle.

Offiziell kassierte er Arbeitslosengeld, inoffiziell führte Omar C. ein millionenschweres Marihuana-Geschäft! Das so gut lief, dass er sich – neben einem aufgelassenem Gasthaus in Langenlois (NÖ) – ein Wohnhaus im 17. Wiener Gemeindebezirk mieten konnte. Und dies nur aus einem Grund: Zwei Etagen nutzte er für Hanf-Plantagen und Trocknungsplätze. Die restlichen Wohnräume standen den angeheuerten fünf Gärtnern zur Verfügung.

Mehrere großflächige Stromausfälle
Um nicht wegen erhöhten Stromverbrauchs aufzufallen, saugte er diesen illegal vom allgemeinen Netz ab. Was für mehrere großflächige Stromausfälle im Bezirk sorgte. Und so flog das Netzwerk des gebürtigen Bosniers auch auf. Selbst wenn seine „Gärtnerei“ wohl nicht für das milliardenschwere Debakel der Wien Energie verantwortlich war.

(Bild: ©Sergey Belov - stock.adobe.com)

Im Wert von 1,5 Millionen Euro
Während dank der Fahnder des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle West, die fünf „Hobbygärtner“ und sieben Verdächtige in Niederösterreich ins Netz gingen (insgesamt wurden an die 300 Kilo Marihuana im Wert von mehr als 1,5 Millionen Euro sichergestellt), konnte der Hauptverdächtige flüchten.

Über die Türkei und Abu Dhabi bis nach Thailand – wo die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes Omar C. nach 270 Tagen Flucht ausfindig machten und über die in Bangkok stationierte Verbindungsbeamtin des Innenministeriums verhaften lassen konnten. Der 37-Jährige war gerade beim Thai-Boxtraining, als ihm die örtlichen Behörden Handschellen anlegten.

Vor wenigen Tagen wurde er ausgeliefert.