Der Startschuss für die heurige Apfelernte ist gefallen! 148.000 Tonnen Ernte sind erwartet. Welche Probleme steirische Bauern meistern - und welchen Unterschied fünf Äpfel machen.
Der köstliche Gala ist immer noch der beliebteste Apfel der Steirer - während weitere traditionelle Sorten, wie der Gloster, langsam in die Bedeutungslosigkeit verschwinden. Weil andere Sorten resistenter sind gegen Hitze, Trockenheit oder Schädlinge, süßer schmecken und sich die Vorliebe der Steirer in diese Richtung entwickelt hat. Und wohl auch, weil Namen wie Kanzi, Jazz, Tessa oder SweeTango exotischer klingen als Jonathan & Co.
Auf dem wunderschönen Betrieb der Familie Knaller in der Oststeiermark, die auch Apfelfrizzante oder Schnäpse herstellt, fiel heute der Startschuss zur heurigen Ernte. Sie wird mit 148.000 Tonnen prognostiziert - was ungefähr im Schnitt liegt.
Druck am Markt immer brutaler
Die weniger guten Nachrichten: Die Produktionskosten für die heimischen Bauern sind, den bekannten Problemen wie steigenden Energie- und Düngerpreisen geschuldet, auf 65 Cent pro Kilo angestiegen; am Markt bekommen sie im Schnitt 45 Cent! Und: Die Zahl der Erntehelfer (4000 werden benötigt) wird weniger (auch jene aus der Ukraine fallen weitläufig aus) - dafür der Druck auf dem Markt brutaler.
Zwölf Millionen Tonnen Äpfel werden heuer auf dem europäischen Markt produziert - dabei wird es ab zehn Millionen Tonnen schon eng. Vor allem die Polen preschen vor. Hier werde, so die Experten der Landwirtschaftskammer, sogar mit EU-Förderung Ertrag vernichtet. Während in anderen Ländern, was als wettbewerbsverzerrend gilt, mehr Geld für Wasserreservoirs fließt.
114 Äpfel isst jeder Steirer pro Jahr
Aber der Kunde hat viel in der Hand. 114 Äpfel isst jeder Steirer im Schnitt pro Jahr. Würde jeder nur fünf mehr verschnabulieren, hätten die steirischen Produzenten einen großen Hoffnungsschimmer.
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