„In Handschellen“
Pussy-Riot-Damen verhaftet: Diesmal in der Schweiz
Die Damen des Punkrock-Kollektivs Pussy Riot sind vermutlich schon gewohnt, wegen ihrer kremlkritischen Aktionen festgenommen zu werden. Doch nun wurden drei Bandmitglieder in der Schweiz verhaftet und sogar in Handschellen abgeführt. Der Grund: Eine Anti-Kriegs-Botschaft auf einer Straßenmauer.
Dass sich die Bandmitglieder der russischen Band nicht vor Konsequenzen fürchten, wenn es darum geht, ihre Botschaften zu verbreiten, ist bekannt. Diesmal fielen sie in der Gemeinde Köniz nahe Bern den Gesetzeshütern auf, als sie ein Anti-Kriegs-Graffiti auf einer Straßenmauer anbrachten. Laut dem russischen Portal Mediazona wurden Marija Aljochina (34), Lucy Stein und Taso Pletner „in Handschellen“ abgeführt.
„Der Polizist sagte, dass sie aus der Schweiz ausgewiesen werden könnten“, erklärte Alexander Cheparukin, der Produzent der Band. „Ich habe Fotos, wie sie in Handschellen weggeführt werden. Aber ich darf sie nicht veröffentlichen“, führte er aus. Er habe zunächst nicht einmal erfahren, wohin sie gebracht werden.
Verhaftung vor Fertigstellung des Graffiti
Auf dem Graffiti sollte die Distanz von der Ortschaft Köniz bis zum Kriegsschauplatz in der Ukraine dargestellt werden. Es wurde allerdings nicht ganz fertig - es fehlt die Kilometeranzahl. Hinweise aus der Bevölkerung hatten die Gesetzeshüter auf den Plan gerufen.
Die Aktivistinnen wurden laut dem russischen Portal später wieder freigelassen und von der Polizei in ihr Hotel eskortiert. Die Band befindet sich derzeit auf einer großen Tour durch Europa - der nächste Auftritt soll in Hunziken stattfinden. Es ist laut „Blick“ unklar, ob dieses Konzert planmäßig stattfinden kann.
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