Felsbrocken über Haus

Nachbar warnt: „Ihr lebt wie auf einem Pulverfass“

Oberösterreich
31.08.2022 07:00

Ein loser Gesteinsbrocken hängt über dem Haus eines Pensionisten-Ehepaars in Rosenau am Hengstpass (OÖ). Ein Experte für Steinzertrümmerungen könnte den Brocken günstig und relativ gefahrlos entfernen. Wie die Steinzertrümmerung mit Spezial-Kartusche funktionieren könnte, zeigt ein Demo-Video von der Großglockner Hochalpenstraße.

Tochter und Schwiegersohn, fünf Enkel und zwei Urenkel machen sich um Roswitha R. und Peter Sch. aus Rosenau am Hengstpass große Sorgen. Ein etwa zwei mal zwei Meter großer, loser Felsblock hängt - nur von einem Baumstamm gebremst - in einem Steilhang 100 Meter über deren Haus.

„Irgendwann kommt dieser Felsen runter“
Das Pensionistenpaar zeigt sich von der Situation selbst stark beunruhigt. „Ihr lebt wie auf dem Pulverfass, hat uns ein Nachbar gewarnt“, sagt Peter Sch., der von einer akuten Gefährdung ausgeht. Er vermutet, dass sich der Brocken bei einem heftigen Unwetter lösen und auf sein Haus stürzen könnte. „Der Hang ist extrem steil und rutschig. Irgendwann kommt dieser Felsen runter, die Frage ist nur, wann“, sagt Sch.

Eine Experten-Begutachtung fand noch nicht statt
Elisabeth Leitner, Bezirkshauptfrau in Kirchdorf, sicherte in einem „Krone“-Gespräch bereits zu, Fachleute der Lawinen- und Wildbachbebauung einzuschalten. Sch.: „Wir hoffen, dass das rasch passiert, denn der Fels bedroht nicht nur uns, sondern auch Wanderer und Radler eines bei uns vorbeiführenden Weges.“

Brocken wäre einfach zu entfernen
Dass die Entfernung eines derartigen Brockens in exponierter Lage relativ gefahrlos möglich ist, erklärt Jürgen Hoff (54), Experte für steinbrechende Kartuschen der Firma Nishiki Ultra Burst. Diese Spezial-Kartuschen produzieren einen hohen Gasdruck, der Felsen ohne Sprengstoff zum Platzen bringt.

„Der Aufwand für Fachkräfte ist überschaubar: Man bohrt mit der Hilti drei Löcher in den Fels, gibt Kartuschen hinein und bringt das Objekt durch Druck - mit 4400 Bar - mechanisch zum Bersten“, erklärt Hoff.

Auch ÖBB machen es so
Als Sicherheitsabstand würden 30 Meter reichen, 30-Gramm-Kartuschen gibt es um knapp zehn Euro, der Gefahrengut-Transport entfalle: „Auch ÖBB und Großglockner-Hochalpenstraße AG schätzen das, sind meine Kunden.“

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