Loch in Frachter

Gibraltars Behörden wappnen sich für Ölpest

Ausland
31.08.2022 08:20

Vor Gibraltar wappnen sich die Behörden nach dem Zusammenstoß zweier Schiffe nun für eine Umweltkatastrophe. Am Dienstag war ein 178 Meter langer Massengutfrachter mit einem Flüssiggastanker kollidiert und dabei leck geschlagen. Taucher haben ein großes Loch unter der Wasserlinie des Schiffes festgestellt.

Die OS 35 unter der Flagge von Tuvalu wurde deshalb in seichtem Wasser vor der Ostküste des britischen Überseegebiets am Südzipfel der iberischen Halbinsel auf Grund gesetzt. Die Behörden befürchteten eine Ölpest, falls das Schiff untergehen sollte. Sie arbeiten an einem Plan, Hunderte Tonnen Diesel und Schweröl an Bord des Frachters abzupumpen.

Schwimmende Ölsperren errichtet
Es habe 183 Tonnen Schweröl, 250 Tonnen Diesel und 27 Tonnen Schmieröl in seinen Tanks, teilte die Regierung Gibraltars am Dienstag mit. Vorsichtshalber wurden schwimmende Ölsperren zwischen dem Frachter und dem Strand ausgelegt.

Großes Loch in Bordwand festgestellt
Der Frachter OS 35 lag am Dienstag bei ruhiger See mit dem Bug auf Grund - etwa 200 Meter vor dem Strand von Catalan Bay. Taucher hätten ein zehn mal vier Meter großes Loch in der Bordwand unterhalb der Wasserlinie festgestellt, berichtete der Radiosender GBS. Der Bug sei etwa eineinhalb Meter tief in den Sand am Meeresboden eingesackt.

Die 24 Mann Besatzung waren an Bord und es bestehe keine Lebensgefahr, da sie jederzeit von Schiffen in der Nähe aufgenommen werden könnten, berichteten lokale Medien unter Berufung auf den Hafenkapitän. Aus den Niederlanden war ein Team aus Fachleuten für Schiffsbergungen unterwegs nach Gibraltar, wie die Nachrichtenseite YGTV berichtete.

Ursache für Kollision noch unbekannt
Warum die OS 35, die auf dem Weg in den niederländischen Hafen Vlissingen war, am Montagnachmittag den vor Anker liegenden Flüssiggastanker Adam LNG rammte, wurde nicht mitgeteilt. Der 289 Meter lange Gastanker unter der Flagge der Marshallinseln blieb bei dem Zusammenstoß weitgehend unbeschädigt. Er habe nur eine ordentliche Beule im Rumpf abbekommen, so der Radiosender GBS.

Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet und liegt im Süden der iberischen Halbinsel. In dem Land leben rund 35.000 Menschen.

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