Papageien, Kakadus, Sonnensittiche: Sie sind schön anzusehen und exotisch - werden aber immer häufiger in steirischen Tier-Asylen abgegeben, weil deren Halter überfordert sind.
Papageien und ähnliche Exoten sind mittlerweile nicht mehr so schwer erhältlich. Aber: In einem großen Teil der Fälle stimmen dann die Haltungsbedingungen nicht einmal im Ansatz. „Ein Kakadu zum Beispiel braucht zwölf Quadratmeter Mindestfläche“, kennt sich Susanne Bräuer vom Landestierheim in Graz aus. Der Letzte, den sie aus einer behördlichen Abnahme bekommen haben, fristete in einem Mini-Käfig sein trauriges Dasein, konnte darin nicht einmal fliegen lernen. Und war auch in verbotener „Einzelhaft“.
Seit 15 Jahren arbeitet Susanne Bräuer mit viel Herzblut im Heim in der Grabenstraße, „aber so schlimm war die Situation mit den Großvögeln noch nie. Wir bekommen immer mehr herein.“ Eben, weil sie wegen falscher Haltung abgenommen wurden. Oder der Besitzer sie, heillos überfordert, selbst abgibt.
Viele Menschen sind „naiv“
„Viele legen sich nämlich völlig naiv einen zu, weil sie meinen, der ist bunt und singt ein Lied“, wissen Ingrid und Michael Stracke vom Tierschutzverein „Purzel & Vicky“. „Die Realität sieht anders aus: Sie sind sehr laut, was oft Probleme mit Nachbarn macht. Sie brauchen ganz viel Platz und machen auch viel Staub und Mist.“
„Und sie kosten eine Menge Geld“, ergänzt Maggie Entenfellner, „Krone“-Tierecke-Chefin. „Wir befürchten noch mehr Abgaben im Herbst, wenn die Energiepreise richtig schlagend werden. Denn der Aufwand für exotische Vögel, die viel Wärme und Licht brauchen, ist enorm.“
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