Düstere Prognose

Im Seewinkel ist auch die Herbsternte in Gefahr!

"Auch in anderen Regionen des Burgenlandes hat der Regen gefehlt. Hier ist keine gute Ernte bei den Kulturen Mais und Soja zu erwarten", sagt der Direktor der burgenländischen Landwirtschaftskammer Otto Prieler.

(Bild: EXPA/ PIXSELL/ Emica Elvedji)

Wegen des geringen Niederschlags im Sommer ist im gesamten Land mit Ernteeinbußen zu rechnen. Besonders stark betroffen ist der Bezirk Neusiedl.

Der heiße, trockene Sommer hat Spuren hinterlassen. Von der Dürre am meisten betroffen sei das Nordburgenland und hier der Seewinkel. Das habe gravierende Auswirkungen auf die Ernte, sagt Landwirtschaftskammer-Direktor Otto Prieler: „Bei Getreide ohne Bewässerung wurde im Seewinkel bis zu 40 Prozent weniger geerntet. Ohne Bewässerung ist im Seewinkel auch bei Soja mit einem Minus von 60 Prozent zu rechnen. Bei Mais wird sogar ein Minus von 80 Prozent erwartet.“

Viele Herausforderungen
Auch die hohen Preise für Betriebsmittel, Energie und Dünger erschwerten Landwirten das Wirtschaften. Zudem seien sie wegen der reduzierten öffentlichen Gelder in der neuen GAP-Periode 2023 bis 2028 in Sorge. 

Es braucht Unterstützung, weil höhere Auflagen die Produktionsmöglichkeiten zum Teil massiv einschränken.

Otto Prieler, Direktor der Landwirtschaftskammer Burgenland

Mais ist für die regionale Lebensmittelproduktion und regionale Wertschöpfung wichtig.

(Bild: Scharinger Daniel)

Landwirtschaft neu und nachhaltig denken
Die Landwirtschaftskammer veranstaltet daher regelmäßig Beratungen und Arbeitskreise mit Experten - etwa zu den Themen Humusaufbau, klimafitte Sorten, neue Technologien und sparsame Bewässerung. Ziel sei es, den Einsatz der vorhandenen Ressourcen zu optimieren: „Mittels Bodenbedeckung kann die Verdunstung stark reduziert werden. So bleibt die Bodentemperatur gemäßigt, was den Stress für Pflanzen und Bodenorganismen stark reduziert.“ Eine vielfältige Fruchtfolge auf den Feldern sowie die Verwendung von Huminsäuren trügen dazu bei, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten.

Um dem Klimawandel abzufedern, wird es laut Prieler künftig noch mehr Schwerpunktberatungen geben: Zudem sind Investitionsprogramme vorgesehen, die wassersparende Bewässerung und innovative Systeme finanziell unterstützen.“