Kandidatenrekord

BP-Wahl: Auch Staudinger hat genug Unterschriften

Politik
01.09.2022 06:30

Der Stimmzettel für die Bundespräsidentenwahl wird heuer lang wie nie zuvor. Denn auch der Waldviertler Schuhfabrikant Heinrich Staudinger hat die nötigen 6000 Unterstützungserklärungen für die Kandidatur beisammen. Damit gibt es (so weit bisher bekannt) sechs Mitbewerber bei der Wiederkandidatur von Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Insgesamt sieben Kandidaten - es sind diesmal ausschließlich Männer - standen noch nie zur Wahl.

Staudinger hat, wie eine Sprecherin der APA berichtete, „wesentlich mehr als 6000 Unterstützungserklärungen bekommen“. Das Team sei noch beim Zählen, die genaue Zahl werde man erst knapp vor der Abgabe bei der Wahlbehörde wissen. Der 69-jährige „Schuhrebell“ will die Themen Armut und Natur in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes rücken - und als „Gewissen der Politik eine laute Stimme“ sein.

Staudinger: Öffentlicher Konflikt mit Finanzmarktaufsicht
Die für Privatpersonen ohne Parteistruktur im Hintergrund doch recht hohe 6000er-Hürde hat Staudinger dank seiner Bekanntheit geschafft - die der Gründer des „Waldviertler Schuh“-Unternehmens GEA mit seinem öffentlichen Konflikt mit der Finanzmarktaufsicht über die Crowdfunding-Finanzierung erlangte.

Der Waldviertler Schuhfabrikant Heini Staudinger tritt bei der Bundespräsidentschaftswahl an. (Bild: Klemens Groh)
Der Waldviertler Schuhfabrikant Heini Staudinger tritt bei der Bundespräsidentschaftswahl an.

Einreichschluss am Freitag
Staudinger wird seine Unterstützungserklärungen am Freitag bei der Bundeswahlbehörde abgeben - um 14 Uhr, knapp vor Einreichschluss. Wer am 9. Oktober am Stimmzettel stehen will, muss bis Freitag, 17 Uhr den (mit 6000 Unterschriften unterstützten) Wahlvorschlag und 3600 Euro Kostenbeitrag abliefern. Ausständig ist noch der Wahlvorschlag des amtierenden Präsidenten. Dass Van der Bellen genug Unterstützer seiner Wiederkandidatur findet, ist freilich höchst wahrscheinlich; wie viele es sind, wird am Freitag (bei der Einreichung) bekannt gegeben.

Bereits die Kandidatur eingereicht haben Bierpartei-Gründer Dominik Wlazny (etwas mehr als 6000 Unterschriften), der frühere FPÖ- und BZÖ-Politiker und jetzige Blogger Gerald Grosz (mehr als 9000), der von der FPÖ nominierte Volksanwalt Walter Rosenkranz (18.500) sowie MFG-Chef Michael Brunner (rund 15.000). Am Donnerstag hat Rechtsanwalt und Tassilo Wallentin (er meldete zuletzt 18.000 Unterschriften) den Termin bei der Wahlbehörde.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen kämpft um seine Wiederwahl und kann dabei auf die Unterstützung aller neun Landeschefs zählen. (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen kämpft um seine Wiederwahl und kann dabei auf die Unterstützung aller neun Landeschefs zählen.
FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz beim Villacher Kirchtag (Bild: Uta Rojsek-Wiedergut)
FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz beim Villacher Kirchtag
Dominik Wlazny (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Dominik Wlazny
Tassilo Wallentin (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Tassilo Wallentin
Michael Brunner, Bundesparteiobmann MFG (Bild: Jöchl Martin)
Michael Brunner, Bundesparteiobmann MFG
Gerald Grosz hat es ebenfalls geschafft. (Bild: APA/HARALD SCHNEIDER)
Gerald Grosz hat es ebenfalls geschafft.

Anzahl der Unterschriften irrelevant
Die Anzahl der Unterstützungserklärungen beruht auf Angaben der Kandidaten selbst. Offiziell bestätigt wird sie nie. Denn die Bundeswahlbehörde zählt die Unterschriften nicht vollständig aus. Sie überprüft lediglich, ob laut Bundespräsidentenwahlgesetz erforderlichen 6000 erreicht wurden. Denn seit 1998 ist die Anzahl der Unterschriften irrelevant. Denn nunmehr werden die Bewerber dem Alphabet nach am Stimmzettel gereiht. Kommt nicht überraschend ein Wahlvorschlag dazu, ist die Reihung heuer: Brunner, Grosz, Rosenkranz, Staudinger, Van der Bellen, Wallentin, Wlazny.

Der Kandidatenrekord ist damit jedenfalls geschafft. Bisher lag dieser bei sechs Bewerbern - die es bei Van der Bellens erster Kür im Jahr 2016 und gleich bei der ersten Volkswahl 1951 gab. Anders als es sich heuer abzeichnet, war da jeweils auch eine Frau im Hofburg-Rennen dabei, 2016 die frühere OGH-Präsidentin Irmgard Griss und 1951 die Frauenrechtlerin Ludovica Hainisch.

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