Schaden oft groß

Wildschweine auf Futtersuche setzen Almflächen zu

Tirol
02.09.2022 08:00

Es gibt in Tirol zwar nur wenige Exemplare, die können aber dennoch gehörigen Schaden verursachen. Wildschweine zieht es durch den Klimawandel vermehrt in den Alpenraum, wo sie auf der Suche nach Nahrung ganze Almflächen umpflügen.

Grundsätzlich sind Wildschweine in Tirol selten. Wenn sie aber auftauchen, dann können sie beträchtlichen Schaden anrichten. „Sie haben das Fraßverhalten, dass sie im Grünland den Boden aufwühlen“, erklärt dazu der Tiroler Jägerverband (TJV). Der Waidmann spricht vom „Brechen“, was den Nagel auf den Kopf trifft. Denn auf der Suche nach Würmern, Wurzeln und Engerlingen pflügt das Schwarzwild regelrecht durch die Wiesen, und zwar nicht nur im Tal.

Auf der Suche nach Nahrung wühlen Wildschweine mit ihren Rüsseln den Boden auf. (Bild: Martin Schwärzler, TJV)
Auf der Suche nach Nahrung wühlen Wildschweine mit ihren Rüsseln den Boden auf.

Die Tiere profitieren laut dem TJV vom Klimawandel – durch die milderen Winter gebe es im Boden mehr Insekten. „Die Schweine erobern immer mehr die Alpen, gehen bis an die Waldgrenze.“ Das führt dazu, dass auch der eine oder andere Almboden schon unliebsame Bekanntschaft mit dem Rüssel eines Wildschweins machen musste. „Der Schaden ist dann beträchtlich“, erklärt der TJV. Bis zu 20 Zentimeter tief wühle sich Schwarzwild in den Boden. „Zwei Tiere können da in einer Nacht die Fläche eines Gartens umpflügen.“

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Durch das Wühlen können die Schweine relativ große Schäden auf Almflächen verursachen.

Tiroler Jägerverband

Tiere wandern von Norden ein, Rotten im Unterland
Dennoch: Von einem „krassen Problem“ ist Tirol den Jagdexperten zufolge weit entfernt. Sie schätzen den Bestand auf rund 70 Tiere. Die wandern von Bayern in die Alpen, daher kommen sie vor allem in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein, im Karwendel und im Außerfern vor.

Damit sich die Bodenschäden in Grenzen hält, dürfen Tirols Jäger die Tiere ganzjährig schießen. Weibchen mit Frischlingen werden verschont, kommen aber auch relativ selten vor – häufiger sind in Tirol einzelne einjährige Tiere unterwegs. Nur im Unterland, erklärt der TJV, treten vereinzelt Rotten auf.

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Rotten gibt es vereinzelt im Unterland, da hat vor zwei Jahren sogar eine Rotte überwintert.

Tiroler Jägerverband

Übrigens: Auch wenn Wildschweine mit ihren Eckzähnen bedrohlich wirken, bis zu 175 Kilo auf die Wage bringen und bis zu 50 km/h schnell rennen können, sind sie für Menschen in der Regel harmlos. „Wenn ein Tier nicht verletzt ist und keinen Nachwuchs zu verteidigen hat“, betont man beim TJV.

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