19 Grad als Maximum

Energiesparen: Heiße Diskussion ums kalte Büro

Österreich
02.09.2022 06:00

Deutschland und die Schweiz denken über Heizgrenzen für Firmen und Wohnungen nach. Österreich (noch) nicht.

„Wir sind keine Trottel!“ Es sind harsche Worte, die seitens der CDU Richtung Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) abgefeuert werden. Grund ist ein Plan zum Energiesparen, der prinzipiell seit Donnerstag Gültigkeit hat. Weil die Gaskrise zum drastischen Sparen zwingt, sollen demnach Deutschlands 186.000 öffentliche Gebäude und ihre Büros mitziehen.

19 Grad als Maximum lautet die Devise, Flure und Foyers werden gar nicht mehr geheizt. Dauerhaft geöffnete Türen: untersagt. Beleuchtung an Gebäuden: untersagt. Auch private Pools dürfen nicht mehr geheizt werden.

(Bild: APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich)

Die Schweiz geht sogar noch weiter
In der Schweiz geht man noch einen Schritt weiter. Sogar Haushalte könnten im Notfall verdonnert werden, auf maximal 19 Grad heizen zu dürfen. Der Entscheid ist umstritten, die Eidgenossen schäumen. Im schlimmsten Fall drohen harte Kontingentierungen, allerdings nur bei Unternehmen. Kontrollieren soll die Einhaltung der Grenze die Polizei. Es könnte, heißt es im Bundesrat, zu „delikaten Situationen“ kommen.

„Temperatursünder“ sollen nicht kontrolliert werden
Doch wie sieht die Situation in Österreich aus? Auch bei uns weiß man im Klimaschutzministerium, dass Energiesparen nicht nur das Klima, sondern auch das Geldbörsel schont. „Im Herbst, also zu Beginn der Heizsaison, startet die Kampagne des Ministeriums. Denn jede Einsparung zählt und ist ein wichtiger Beitrag, um uns aus Putins Klammer zu befreien“, bekräftigt daher Pressesprecher Samson Landrieser-Leon.

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Auf Gemeindeebene gibt es bereits eine ganze Reihe von Initiativen zum Energiesparen, etwa bei der Beleuchtung von Gebäuden. Das ist sehr erfreulich und zeigt, dass bereits vielen Menschen bewusst ist, dass wir diese Krise nur gemeinsam bewältigen können.

Leonore Gewessler (Grüne), Ministerin für Klimaschutz, Umwelt und Energie

Konkret werden auf Bundesebene Einsparpotenziale in öffentlichen Gebäuden geprüft und ehestmöglich umgesetzt, heißt es aus dem grünen Ministerium von Leonore Gewessler. Das sei beim Sommerministerrat beschlossen worden. Im eigenen Haus, also im Klimaschutzministerium, sei eine Reihe von Maßnahmen realisiert und der jährliche Wärmeverbrauch um 11 Prozent, der Stromverbrauch um 15 Prozent reduziert worden.

Gewessler betont, dass es bei Gemeinden Sparinitiativen gebe. Eines wird derzeit fix ausgeschlossen: Kontrollen durch gestrenge Beamte, die „Temperatur-Sünder“ ausfindig machen sollen.

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