Regenwald in Flammen

Amazonas: 33.116 Brandherde allein im August

Klima
02.09.2022 11:58

Nach Angaben des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung INPE wurden im August 33.116 Brandherde im Amazonasgebiet registriert. Damit stieg die Zahl der Feuer im Vergleich zum August 2021 um 18 Prozent. Zwar hat die brasilianische Regierung ein Dekret erlassen, dennoch wird der Wald so stark wie seit zwölf Jahren nicht mehr abgebrannt.

Greenpeace dokumentierte die Brände im August in der Region Amacro auf einer Fläche von 8000 Hektar.

„Erneut steht der Amazonas-Regenwald in wütenden Flammen. Feuerlegende Landräuber und Farmer müssen kaum rechtliche Konsequenzen fürchten, da auch die brasilianische Regierung unter Jair Bolsonaro von wirtschaftlicher Gier getrieben wird. So ist das erlassene Dekret ein zahnloses Scheingesetz, das den Amazonas nicht beschützen kann“, so Waldexperte Lukas Meus.

(Bild: © Christian Braga / Greenpeace)

Die Zerstörung von Brasiliens riesigen Wäldern hat unter dem rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro dramatisch zugenommen. Kritiker werfen ihm vor, Umweltschutzregeln zugunsten der mächtigen Agrarwirtschaft auszuhöhlen. Seit Bolsonaros Amtsübernahme im Jahr 2019 hat die durchschnittliche jährliche Zerstörung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes nach offiziellen Angaben um 75 Prozent im Vergleich zum vorherigen Jahrzehnt zugenommen. Im Oktober wählen die Brasilianer einen neuen Präsidenten.

(Bild: © Christian Braga / Greenpeace)

Wie der Amazonas-Regenwald ist der Atlantische Regenwald ein wichtiger Bremser des globalen Klimawandels. Außerdem versorgt das vielfältige Ökosystem Brasilien nach Angaben von Experten mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und erneuerbarer Energie aus Wasserkraft.

Auch die EU nimmt eine wichtige Rolle zum Schutz des Amazonas ein, indem sie Rohstoffe wie Soja und Fleisch aus Waldzerstörung importiert. Mit einem neuen EU-Gesetz für globalen Waldschutz wollen die europäischen Staaten verhindern, dass Produkte aus Naturzerstörung auf den EU-Markt gelangen.

Das Europäische Parlament wird noch im September über eine gemeinsame Position zum Gesetz abstimmen. „Die EU feuert die Brände im Amazonas an. Daher müssen die Staaten Verantwortung übernehmen und ein starkes Gesetz beschließen“, so Meus.

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