Der Ansturm auf die Airpower war auch am Samstag riesig: 150.000 Zuseher kamen auf das Gelände - damit waren es an zwei Tagen insgesamt 275.000! Während die Staus viele den Nerv zogen, verlief das Flugprogramm ohne Zwischenfälle. Ein Höhepunkt war der Überflug eines B-52-Bombers der US-Airforce. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen war zu Besuch.
Aufatmen bei den Verantwortlichen: Trotz 275.000 Besuchern an zwei Tagen gab es am und um das Gelände des Fliegerhorsts Hinterstoisser keine nennenswerten Zwischenfälle, Die Polizei nannte in ihrer Bilanz vereinzelte Vorfälle mit Alkoholisierten und Randalierern. Ein zunehmendes Problem waren allerdings illegale Drohnenflüge im Umfeld des Areals: Ausgeforschte Piloten müssen nun mit hohen Strafen rechnen.
Staus bei der Anreise
Bei der Anreise mussten die Fans aber wieder viel Geduld aufbringen. Bis zu zehn Kilometer lang waren die Kolonnen, die Situation blieb bis zum frühen Nachmittag angespannt. Einige mussten stundenlang in ihren Fahrzeugen ausharren und drehten entnervt wieder um. Gegen 13 Uhr bat die Polizei dann, nicht mehr anzureisen. Die Kapazität sei erschöpft.
Am Freitag mussten die Fans bis zu zwei Stunden auf ihre Parkplatztickets warten (obwohl die Plätze gar nicht vollständig ausgelastet waren). Für den zweiten Tag wurde daher das System geändert: Am vorab gebuchten Ticket war zwar ein bestimmter Parkplatz aufgedruckt, die Autos wurden aber einfach auf den jeweils nächsten verfügbaren Parkplatz durchgewunken. Die langen Staus konnten dennoch nicht verhindert werden, sie seien aufgrund der örtlichen Gegebenheiten aber unvermeidbar, betont man bei der Polizei.
Bildlich dargestellt, rollte allein am Samstag eine Fahrzeugkolonne von etwa 250 Kilometern Länge auf Zeltweg zu. Da stößt selbst das beste Konzept an seine Belastungsgrenze.
Wolfgang Staudacher, Leiter der Landesverkehrsabteilung Steiermark
Das Bundesheer als Veranstalter hat ja die Parkplatzkapazitäten im Vergleich zu 2019 um die Hälfte reduziert und stärker auf die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln gesetzt. Wie die ÖBB auf „Krone“-Anfrage mitteilten, nutzten am Freitag 9000 Personen die Züge, am Samstag dürften es noch mehr gewesen sein.
Premiere für US-Bomber
Das Flugprogramm war ident mit jenem Freitag. Große Ausnahme: Ein US-Bomber des Typs B-52 Stratofortress flog im Zuge eines Überstellungsflugs gegen 15 Uhr über das Gelände. Ursprünglich waren sogar zwei der achtstrahligen Maschinen erwartet worden. „Den Amis schreibt in der Luft eben keiner was vor“, kommentierte ein Zuschauer den ersten Überflug einer B-52 bei einer Airshow in Österreich.
Projektleiter ist „froh und glücklich“
Projektleiter Wolfgang Prieler zog bereits am Nachmittag erste Bilanz. Er war nach eigenen Worten „froh und glücklich mit diesem Resultat nach einem Jahr Planung und Arbeit.“ In Summe seien rund 6500 Mitarbeiter im Einsatz, davon rund 4500 Soldaten. Zur Abwicklung für Lagern, Kochen und Administration wurden 215 Container aufgebaut, ebenso wie 1500 Feldbetten und fünf Großküchen. An Wertschöpfung sollen laut den Veranstaltern rund neun Millionen Euro in der Region geblieben sein.
Zweiter Besuch von Van der Bellen
Kurz nach 11 Uhr landete auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit dem Hubschrauber, er ging durch die Menge und stand für Selfies zur Verfügung. Sein Besuch ist insofern bemerkenswert, als sich die Grünen ja seit jeher sehr skeptisch gegenüber der Airpower zeigen. Erst am Freitag sprachen sich die steirischen Grünen für eine internationale Leistungsschau für Katastrophenschutz und Einsatzorganisationen anstelle der Flugshow aus.
Doch schon im Wahlkampf 2016 war Van der Bellen vor Ort und überließ seinem freiheitlichen Konkurrenten Norbert Hofer nicht die große Bühne. Diesmal ist zwar wieder Wahlkampf, Van der Bellen hat als Präsident und somit Oberbefehlshaber des Bundesheers auch eine „offizielle Mission“. Van der Bellen ließ sich von Airpower-Projektleiter Brigadier Wolfgang Prieler eine Einweisung in die Abläufe geben und nahm das Gelände des Fliegerhorstes vom Tower aus in Augenschein.
„Kein Auto würde so lange fahren“
Er ließ sich auch das Nachfolgemuster für den bewährten, aber betagten Hubschrauber Alouette III, die AW169M des italienischen Herstellers Leonardo zeigen. Für dieses Muster wurden bereits einige Bundesheer-Piloten in Italien ausgebildet. Van der Bellen sagte, er wisse um den großen Investitionsrückstau beim Gerät und zollte dem Helikopter-Typ Alouette III sowie den Piloten und Technikern Respekt: „Kein Auto würde so lange fahren.“
Auch weitere prominente Gäste wurden am Airpower-Gelände gesichtet, darunter einige sportliche Ex-Weltmeister: Renate Götschl (Ski Alpin), Thomas Morgenstern (Skispringen) und Dominik Landertinger (Biathlon).
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