Den „Spritverbrauch“ von Elektroautos macht nicht nur der Strom aus, der während der Fahrt vom Antrieb oder der Klimaanlage konsumiert wird. Man muss zusätzlich die sogenannten Ladeverluste einrechnen, also Strom, der beim Laden zwar bezahlt wird, der aber nicht im Akku des Autos ankommt. Dieser Verlust ist nicht überall gleich.
Ein aktueller Test des ÖAMTC mir vier Modellen von vier verschiedenen Herstellern hat ergeben, dass die Ladeverluste bei E-Autos bis zu zehn Prozent ausmachen können. Dieser „Schwund“ sei zwar an sich technisch unvermeidbar, die Bandbreite unter den getesteten Modellen allerdings „ungewöhnlich hoch“, so der Klub.
Ladeverluste fallen dabei an unterschiedlichen Stellen in der Kette zwischen Ladestation, Ladekabel und Fahrzeug an, der größte Teil geht bei der Umwandlung von netzseitigem Wechselstrom in batterieseitigen Gleichstrom verloren. Bei der Gleichstromladung erfolge diese Umwandlung direkt in der Ladestation, weswegen der größte Teil der Verluste für Nutzerinnen und Nutzer von E-Autos nicht direkt sichtbar sei.
Das sei mit ein Grund, warum Preise an Gleichstrom-Ladestationen im öffentlichen Bereich meist höher seien, als jene an Wechselstrom-Ladestationen, heißt es in der Untersuchung. Betreiber von Ladestationen mit Gleichstrom würden so die auf ihrer Seite entstehenden Umwandlungsverluste durch einen höheren Preis letztendlich wieder an den Endkunden weitergeben.
Bei der Ladung an Wechselstrom an einer privaten Wallbox bzw. einer Wechselstrom-Ladesäule im öffentlichen Bereich erfolge die notwendige Umwandlung erst im Fahrzeug, im sogenannten On-Board Charger (OBC). Laut Untersuchung beliefen sich diese Wandlungsverluste im OBC je nach Qualität und Effizienz des fahrzeugeigenen Ladegerätes auf rund sieben bis neun Prozent. „Berücksichtigt man nun die gesamte Kette von Leitungsverlusten“, so die Untersuchung, „fallen unterm Strich Ladeverluste bei der Ladung an Wechselstrom von um die zehn Prozent an.“
Die Werte der vier Kandidaten
Beim Wechselstromladen fielen die höchsten prozentualen Ladeverluste beim Peugeot an, 4,59 kWh machten 9,92 Prozent aus. Der Hyundai verlor 8,79 Prozent (6,68 kWh), der VW 8,25 Prozent (4,84 kWh). Am effizientesten gestaltete sich die Ladung beim Tesla Model 3: Hier betrug der Verlust nur 6,69 Prozent (bei 4,84 kWh).
Beim Gleichstromladen war der Hyundai insgesamt der Effektivste. Auf Ladesäulenseite betrug der Verlust 5,66%, am Auto 0,41%. Der Tesla schaffte es hier auf Platz 2, mit 6,09% bzw. 0,46%. deutlich mehr Verlust ergab sich beim VW mit 8,07% auf Netzseite und 2,55% am Auto. Schlusslicht war auch hier der Peugeot: Er verlor an der Ladestation 9,02% und am Auto selbst 3,56%.
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