Tauchtod in Kroatien

Papa der Verstorbenen: „Werden nicht gehört“

Ein Blick auf die Insel Krk

(Bild: stock.adobe.com)

Mehr als drei Jahre sind seit dem tragischen Tod von Verena Heinz (20) vergangen. Ein Urteil gibt es immer noch nicht. Verenas Vater zweifelt an der kroatischen Justiz.

Es war der 24. Juli 2019: Verena Heinz tauchte mit ihrem Vater Dieter vor der Küstenstadt Malinska auf der Insel Krk. Das Tauchen war ihre Leidenschaft, sowohl Papa als auch Tochter besitzen jahrelange Erfahrung. An jenem Juli-Tag passierte das Schreckliche: Ein Motorbootfahrer erfasste die 20-Jährige und verletzte sie tödlich.

Ein Jahr später, im August 2020, erhob die kroatische Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Fahrer des Motorbootes. Zu Prozessbeginn im Juli 2021 wies Dino D. (29) jegliche Schuld von sich: Er will die Taucher nicht gesehen haben. Seither stockt das Strafverfahren.

„Es ist traurig, dass wir in der Bringschuld sind“
Zeugen und Gutachter sagten an mehreren Verhandlungstagen im Gericht in Rijeka aus - auch Dieter Heinz. „Es ist traurig, dass wir in der Bringschuld sind und unsere Erfahrung nicht berücksichtigt wird. Unsere Meinung wird von der kroatischen Justiz nicht gehört.“ Im Prozess geht es nun um eine entscheidende Frage, erklärt der kroatische Anwalt Ivan Primorac: Wie schnell war das Motorboot? Ein Gutachten soll das klären. Doch seit Wochen findet sich kein Experte.

Primorac hat mittlerweile auch Schadenersatz-Klage gegen den Besitzer des Motorbootes und die Versicherungsfirma eingereicht. Eine Haftung wird laut Anwalt von dieser bislang abgestritten.