Zahlreiche Explosionen

Ukraine behauptet: Russische Rakete tötete Bub (9)

Ausland
03.09.2022 21:34

Durch russische Angriffe sind in der Ukraine mehrere Kinder getötet und verletzt worden. „In Selenodolsk haben die Russen einen neunjährigen Buben getötet“, teilte der Militärgouverneur der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko am Samstag mit. Insgesamt seien durch die Raketenangriffe etwa zehn Personen verletzt worden, die meisten davon schwer.

Raketenangriffe gab es auch in der Region Mykolajiw im Süden der Ukraine. Dort soll ein achtjähriges Kind durch die Einschläge getötet worden sein, zwei weitere Kinder und vier Erwachsene wurden verletzt.

Bei Waffenausstellung löste sich Schuss
Im Norden der Ukraine, im Gebiet Tschernihiw meldeten die Behörden zwar auch zahlreiche russische Artillerieeinschläge, bei denen mehrere Gebäude beschädigt wurden. Hier aber war allem Anschein nach Fahrlässigkeit der Ukrainer selbst an der Verletzung mehrerer Kinder schuld: Bei einer Waffenausstellung in der Gebietshauptstadt Tschernihiw löste sich ein Schuss aus einem Granatwerfer. Bei dem Vorfall wurden fünf Menschen, darunter vier Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren, verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat Untersuchungen eingeleitet.

Ein ukrainischer Minenräumer untersucht einen Krater nach einem Raketeneinschlag in Charkiw. (Bild: AFP)
Ein ukrainischer Minenräumer untersucht einen Krater nach einem Raketeneinschlag in Charkiw.

Ukrainischer Regierungschef Schmyhal bei Scholz in Berlin
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz empfängt am Sonntag den ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal im Berliner Kanzleramt (14 Uhr). Vorher ist der Regierungschef des von Russland angegriffenen Landes beim deutschen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue. Er ist der höchstrangige ukrainische Politiker, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut einem halben Jahr Deutschland besucht.

Eine gemeinsame Pressekonferenz von Scholz und Schmyhal wurde am Samstag überraschend abgesagt. Ein deutscher Regierungssprecher begründete das mit einer „Terminverschiebung“ ohne das näher zu erläutern. Schmyhal hatte vor seiner Ankunft in Deutschland in einem dpa-Interview von der deutschen Regierung die Lieferung von Kampfpanzern, weitere Finanzhilfe und neue Sanktionen gegen Russland gefordert.

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