Eine Frau aus Tirol meldet sich verzweifelt bei der „Krone“: Der Nachbar unter ihr lasse seinen Balkon verdrecken, unternehme nichts gegen die Tauben. Vor lauter Ärger bekomme sie Ausschlag.
„Da, da, da und da.“ Schnell wischt die Pensionistin über ihr Handy, um die Fotos ihres Ausschlags zu zeigen: Rote Flecken am Hals, am Rücken, im Gesicht, am Dekolleté. Stress-Neurodermitis. Der Grund: Der Balkon unter ihrem Balkon. Dort ist ein Netz gespannt – zur Taubenabwehr. Viel zu nützen scheint es allerdings nicht: Denn nicht nur das Netz ist voller Dreck, sondern auch der Balkon sieht nicht viel besser aus. Das Netz scheint die Tauben auch nicht davon abzuhalten, am verwaisten Balkon zu brüten. Dass das O-Dorf in Innsbruck ein Tauben-Problem hat, ist hinlänglich bekannt - die „Krone“ berichtete mehrmals. Nun ist die „Krone“ für einen Lokalaugenschein bei einer Frau, die es so sehr vom Tauben-verdreckten Balkon unter ihr ekelt, dass sie davon angeblich Ausschlag bekommt.
Ich sauge jeden Tag zweimal, das ist vielleicht übertrieben, aber so wie die da unten das haben, das geht doch nicht. Wie schaut denn das aus? Da schämt man sich ja.
Die betroffene Pensionistin
„Wie schaut das denn aus? Da schämt man sich ja!“
Seit 1983 wohnt die Frau in der Wohnung der IIG. Seit Längerem ärgert sie sich über das verdreckte Netz unter ihr. Es sei stark verschmutzt und einige Federn haben sich dort verfangen. Eine Creme konnte bei ihrer Neurodermitis helfen, der Ärger ist aber geblieben. Die Pensionistin mag es gern sauber und ordentlich, in ihrer Wohnung ist kein Staubkorn zu finden. „Ich sauge jeden Tag zweimal, das ist vielleicht übertrieben, aber so wie die da unten das haben, das geht doch nicht. Wie schaut denn das aus? Da schämt man sich ja!“ Man merkt, die Dame hat ihre Nachbarn im Blick: „Ich habe stets im Auge, wie sich die Leute verhalten.“
„Möchte den Tauben- Küken kein Leid zufügen“
Einen Stock darunter öffnet ein Mann der „Krone“ die Tür. Konfrontiert mit der Frage, warum der Balkon nicht geputzt werde, bittet er bereitwillig in die Wohnung und zeigte den Balkon her. Nun wird das volle Ausmaß des Taubendrecks deutlich. Es ist wirklich kaum ein sauberer Quadratzentimeter zu finden. „Der Balkon ist unbenutzbar“, erklärt der Mieter, "wir würden ihn gerne benutzen, aber Sie sehen ja, wie er aussieht. Derzeit sind Taubenküken am Balkon, wir bringen es nicht übers Herz, diese zu ,entsorgen’. Aber sobald sie draußen sind, werden wir eine Putzaktion machen.“ In einem sind sich der untere Mieter und seine Nachbarin einig: Die Menschen sollen endlich aufhören, die Tauben zu füttern, denn die Taubensituation im Innsbrucker O-Dorf sei untragbar.
Putzaktion hat offenbar begonnen
Es tut sich schlussendlich doch etwas, wie die Pensionistin einige Tage später am Telefon berichtet. Nach dem Besuch der „Krone“ hat man offenbar neue Motivation gefunden: „Am Montag wird jedenfalls geputzt und das Netz ist auch endlich weg.“
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