Suchaktion läuft
„Geisterflug“: Kaum Hoffnung für Familie an Bord
Nach dem Absturz einer in Österreich registrierten Cessna-Maschine gibt es für die vier Insassen, darunter eine deutsche Familie, wenig Hoffnung. Eine Suchaktion der schwedischen Küstenwache verlief bislang erfolglos. Vor der lettischen Küste konnten nur Trümmer und eine Ölspur ausgemacht werden. Der Privatjet war am Sonntagabend gegen 19.45 Uhr ins Meer gestürzt, nachdem der Funkkontakt zuvor abgebrochen war.
Die Cessna 551 Citation II mit der österreichischen Kennung OE-FGR war auf ein deutsches Unternehmen registriert. Bereits kurz nach dem Start in Jerez (Spanien) wurden Druckprobleme in der Kabine gemeldet, im französischen Luftraum riss der Funkkontakt ab. Daraufhin stiegen französische Kampfjets auf, um die Lage zu prüfen, konnten aber keinen Kontakt zu dem Piloten herstellen.
Wie die „Bild“ berichtete, hoben daraufhin am Fliegerhorst in Rostock zwei Eurofighter-Kampfjets ab, um die Geister-Cessna zu begleiten und herauszufinden, was vorgeht. Doch auch sie konnten keine Erkenntnisse gewinnen und bogen kurz hinter Rügen wieder ab.
Druckprobleme in der Kabine gemeldet
Mehrere deutsche Medien berichteten unter Berufung auf Militärkreise, dass die Piloten auch niemanden im Cockpit sehen konnten. Mittlerweile wird spekuliert, ob auch der Pilot der Cessna aufgrund des Druckverlustes ohnmächtig wurde. Gegen 19.45 Uhr verschwand die Maschine nordwestlich der lettischen Stadt Ventspils vom Radar. Der Pilot eines dänischen F-16 Kampfjets soll den Absturz beobachtet haben. Insgesamt hatte sich die Maschine seit dem Start fast fünf Stunden in der Luft befunden. Laut dem Online-Portal „Austrian Wings“ sei deshalb davon auszugehen, dass sie schließlich aufgrund von Treibstoffmangel abstürzte.
Die schwedische und lettische Küstenwache starteten eine Rettungsmission, Schiffe und Helikopter wurden an die Absturzstelle geschickt. Die Hoffnung, Überlebende zu finden, ist allerdings gering. Wie die schwedische Zeitung „Aftonbaldet“ berichtet, seien Ölflecken und Trümmerteile gefunden worden.
Die Suchaktion findet nach Angaben des Leiters der lettischen Seerettung derzeit in einem sechs mal sechs Kilometer großen Gebiet statt. Die Ostsee sei an dieser Stelle etwa 60 Meter tief. Dass der genaue Ort und Zeitpunkt des Unfalls bekannt sind, erleichtere die Suche. Die Cessna war 1979 gebaut worden und damit 43 Jahre alt. Sie war für den Betrieb mit einem Piloten zugelassen.
Industriellenfamilie soll an Bord gewesen sein
Laut dem deutschen „Express“ soll es sich bei der Familie um den Kölner Industriellen Peter G. (72), seine Frau Juliane G. (68) sowie die Tochter Lisa (26) gehandelt haben. Bei der vierten Person, einem 27-jährigen Mann, soll es sich um den Lebensgefährten von Lisa G. gehandelt haben. Peter G. soll das Flugzeug selber gesteuert haben, er besitzt unter anderem ein Unternehmen, das auf Charterflüge mit Privatjets spezialisiert ist. Der 72-Jährige war leidenschaftlicher Pilot und flog des Öfteren selbst.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.