„Warb für Pornografie“

Pornhub nach Beschwerden von Instagram verbannt

Web
05.09.2022 11:00

Im Gegensatz zu seiner Hauptseite gab sich Pornhub auf Instagram vergleichsweise züchtig. Dennoch ist der offizielle Kanal des Pornoportals auf der zu Facebook gehörenden Foto-Plattform nun gesperrt worden. Zahlreiche Institutionen hatten sich zuvor für ein Verbot starkgemacht.

Auf seinem Instagram-Kanal, der zuletzt mehr als 13,1 Millionen Follower zählte, hatte Pornhub ausschließlich nicht-pornografische Fotos und Videos geteilt. Laut Dawn Hawkins, Geschäftsführerin des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE), das gegen die sexuelle Ausbeutung vor allem Minderjähriger im Internet kämpft, hatte Pornhub jedoch „direkt für Pornografie geworben“ und etwa Videos wie „Next Career Goal“ veröffentlicht, das Nutzer dazu ermutigen sollte, eine Karriere als Pornodarsteller anzustreben.

Verstoß gegen Gemeinschaftsstandards
NCOSE und andere Organisationen sahen darin einen Verstoß gegen die Gemeinschaftsstandards von Instagram und warfen der Plattform vor, als Vertriebspartner des „kriminellen“ Unternehmens Pornhub zu fungieren und als solcher dabei behilflich zu sein, Millionen Nutzer, darunter auch Kinder, auf die Porno-Website zu locken, wo Videos von „sexuellem Kindesmissbrauch, Sexhandel, gefilmte Vergewaltigungen und nicht einvernehmliche Videos und Bilder“ gehostet würden.

Entsprechend begrüßt wurde die Pornhub-Sperre von NCOSE nun: „Wir sind dankbar, dass Instagram die Stimmen von Überlebenden sexuellen Missbrauchs gehört hat, die durch Pornhubs unersättlichen Profithunger persönlich geschädigt wurden“, so Hawkins in einer Stellungnahme. „Instagram entscheidet sich mutig dafür, die Partnerschaft mit Pornhub einzustellen, und es ist an der Zeit, dass alle Unternehmen diesem Beispiel folgen“, kommentierte die NCOSE-Geschäftsführerin.

Pornhub-Kanäle auf Twitter und YouTube weiterhin aktiv
Ob diese der Bitte nachkommen, bleibt abzuwarten: Der offizielle Pornhub-Kanal auf Twitter mit seinen mehr als 3,4 Millionen Followern etwa war am Montagvormittag weiterhin aktiv. Auch auf dem zu Google gehörenden Videoportal YouTube ist Pornhub nach wie vor mit einem offiziellen Kanal vertreten. Die - laut Eigendefinition - „Lieblings-Website für Erwachsene“ zeigt dort ihren mehr als 880.000 Abonnenten „sichere Inhalte für die Arbeit“.

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