Hightech-Weltneuheit: Fluggerät kann durch Blätterdach blicken und erkennt Bewegungen. JKU entwickelte Echtzeit-Tracking, um Vermisste und Brandherde aufzuspüren.
Bereits im Mai hat die JKU erstmals eine Drohne samt Software vorgestellt, mit der Menschen oder Tiere im Wald aufgespürt werden können. Der Pilot damals brauchte dazu weit auskragende Flügel, auf denen unzählige Einzelkameras montiert waren.
Nun geht man einen Schritt weiter: „Unsere Software funktioniert ab sofort mit jeder handelsüblichen Drohne“, erklärt Oliver Bimber vom Institut für Computergrafik an der Linzer Kepler Uni. Die Software findet nicht nur Lebewesen im Ruhezustand, sondern kann Bewegungen selbst unter einem dichten Blätterdach erkennen. Das heißt: Wildtiere oder sogar Menschen können aufgespürt und verfolgt werden, wenn sie durch den Wald laufen. Radartechnik, Wärmebildkameras, aber auch eine spezielle Bildverarbeitungstechnik machen das möglich.
Polizeidrohne fand abhängige Seniorin
Die Kombination aus Drohne und dem Spezialprogramm, mit dem Namen „IAOS – Inverse Airborne Optical Sectioning“ kann in der Vermisstensuche zum Einsatz kommen oder bei der Wildzählung der Jägerschaft. Eine Geländeüberwachung zum Schutz von kritischer Infrastruktur sei ebenfalls möglich. In Zukunft soll IAOS auch zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden. Das Programm lokalisiert Brandherde noch bevor Rauch und Flammen entstanden sind. Darüber hinaus arbeiten die Linzer Forscher bereits an einer Erweiterung: Mehrere Drohnen könnten bald in einer Art Schwarm, der sich selbst koordiniert, zum Sucheinsatz abheben.
Für Blaulicht-Organisationen bietet die Hightech-Erfindung eine wichtige Hilfestellung. Erst in diesem Jahr konnte eine Drohe der Polizei eine abgängige Seniorin in Altmünster ausfindig machen – die „Krone“ hat berichtet. Auch Oberösterreichs Feuerwehr setzt auf die Unterstützung aus der Luft: Das Landesfeuerwehrkommando OÖ richtet aktuell in jedem Bezirk, einen Drohnenstützpunkt ein.
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