Kaltblütig erschossen

WM-Held tot, weil er Streit schlichten wollte!

So sinnlos, so entsetzlich, so traurig - Shavez Hart, Sprinter von den Bahamas, ist zum Opfer eines kaltblütigen Mordes geworden! Der auf die 100- und 200-Meter-Distanzen spezialisierte Olympia-Starter von 2014 und WM-Silberne von 2016 wurde in der Nacht auf Sonntag in seiner Heimatstadt Mount Hope auf der Insel Abaco erschossen. Unfassbar: Sein einziges „Vergehen“ soll gewesen sein, dass er im Streit zwischen einer Gruppe von Männern schlichten hatte wollen! 

Diese Zivilcourage bezahlte er mit seinem Leben - denn einer der Streithähne holte als Reaktion darauf eine Waffe aus seinem Auto und schoss Hart in die Brust. Wie lokale Medien von den Bahamas berichten, wurde Hart, der am Dienstag (!) seinen 30. Geburtstag gefeiert hätte, zwar nach der Erstversorgung noch in ein Spital gebracht, doch letztlich kam für ihn jede Hilfe zu spät.

Immerhin konnte die Polizei einen Verdächtigen festnehmen und in Gewahrsam nehmen. Freilich: Ein schwacher Trost für die Familie des Getöteten, die Eltern Sharmaine und Sidney sowie zwei Brüder, eine Schwester und seinen Sohn Chase.

In der Trauer mit ihnen vereint ist auch die Leichtathletik- und Sport-Szene, speziell jene von den Bahamas. Sportminister Mario Bowleg meinte bestürzt: „Mit großer Trauer […] spreche ich der Familie des verstorbenen Olympia-Teilnehmers Shavez Hart mein tief empfundenes Beileid aus!“

Hart war achtmaliger Sprint-Staatsmeister der Bahamas und auf internationaler Ebene Gewinner zahlreicher Medaillen über die 100 Meter sowie in 4 x 100- und 4 x 400-Meter-Staffelbewerben. Zudem vertrat er die Bahamas bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro über die 100- und 200-Meter-Distanz - auch wenn er da nicht über die Vorläufe hinauskam.

Bei der Hallen-WM 2016 in Portland (USA) holte er mit der 4 x 400-Meter-Staffel der Bahamas allerdings WM-Silber.