Nach einem Jahr Besetzung war am Montag Schluss. Das letzte Protestcamp in der Anfanggasse in Wien wurde aufgelöst, und zwar von den Bewohnern selbst. Der Protest der Wiener Lobau-Besetzer geht aber trotzdem weiter.
Erst vor Kurzem wurde der erste und gleichzeitig auch letzte Geburtstag in der Anfanggasse in der Donaustadt gefeiert. Jetzt ist nach über einem Jahr Dauerbesetzung auch das allerletzte Lobau-Camp endgültig Geschichte. Schon in den vergangenen Tagen wurden nach und nach die Zelte abgebaut.
Rattenplage sorgte für Aufregung
Der 5. September wurde seitens der Wiener Stadtgärten (MA 42) als letztes Ultimatum festgelegt, nachdem die Baumkontroll und -pflegearbeiten seit Monaten nicht mehr möglich waren. Weshalb auch die Sicherheit der Parkbesucher und der Besetzer nicht mehr gewährleistet war, so das Büro von Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Auch eine Rattenplage sorgte für Aufregung.
Seitens der Wiener Stadtgärten heißt es, dass in der Anlage am Montag von einem Baumkontrolleur, soweit es möglich war, die ersten Baumkontrollen durchgeführt wurden. Einen genauer Überblick über die Schäden konnte allerdings noch nicht gemacht werden.
Bei Protestmarsch neue Bleibe gesucht
Obwohl der Lobautunnel längst abgesagt wurde und die Stadtstraße immer mehr an Form annimmt, geben die Protestler immer noch nicht auf. Bei einem gemeinsamen Auszugsprotestmarsch unter dem Motto „Hainburg ist überall“ über die Süßenbrunnerstraße und weiter über die Hirschstettnerstraße zur U1-Station Kagraner Platz wurde eine neue Bleibe gesucht.
Wo genau, war vorerst noch unklar. Bei der Polizei Wien ist jedenfalls keine Dauerversammlung angemeldet. Auch bei den von den Wiener Stadtgärten verwalteten Anlagen sei keine weitere Protestaktion angemeldet worden. Aus den Besetzern sind jetzt also Protest-Nomaden geworden.
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