Mama angeklagt

Papa bleibt nach Fenstersturz Gericht erspart

Oberösterreich
06.09.2022 06:00

Die zweijährige Zara stürzte in Linz 13 Meter auf Betonstiege und überlebte schwer verletzt. Verfahren gegen schlafenden Papa eingestellt, Mama hätte aber Fenster schließen müssen.

Mama und Papa haben geschlafen, als am Morgen des 25. Mai die zweijährige Zara im Linzer Süden aus dem Fenster der Wohnung im vierten Stock stürzte und schwer verletzt 13 Meter tiefer auf der Betonstiege liegen blieb. Doch nur die Mutter (31) muss sich am 20. September am Landesgericht Linz wegen des Vorwurfs der grob fahrlässigen Körperverletzung verantworten – der Strafrahmen beträgt bis zu zwei Jahre Haft.

Begründung für Einstellung des Verfahrens
„Der Vater hatte laut den Ermittlungen die Tochter vor dem Unglück in die Obhut der Mutter übergeben und sich dann schlafen gelegt“, erklärt Reinhard Steiner von der Staatsanwaltschaft Linz, warum das Verfahren gegen den Papa von Zara eingestellt wurde.

Er hatte am Tag des Unglücks im „Krone“-Gespräch erzählt, dass er Zara, die hoch fieberte, zuerst zu sich ins Wohnzimmer geholt hatte, die schwangere Mama im Schlafzimmer gelegen hatte und dort das Fenster geschlossen war. Die Mutter war wenig später aufgewacht und hatte zum Lüften das Fenster geöffnet und sich dann laut Anklage mit Zara im Zimmer wieder hingelegt.

Zum offenen Fenster geklettert
Genau jenes Fenster ist auch Grund für die Anklage: Denn Zara war dann über das Nachtkästchen und das Fensterbrett zum offenen Fenster geklettert und hatte sich beim Fliegengitter angelehnt. Das Netz riss und die Zweijährige stürzte 13 Meter in die Tiefe.

Ein Nachbar, der zur Arbeit ging, entdeckte das Kind und schlug Alarm. „Ich dachte, Zara ist tot“, erzählte damals der 33-jährige Vater, nachdem er seine Tochter in den vierten Stock getragen hatte. Doch eine Schar Schutzengel hatte aufgepasst: Nach wenigen Tagen konnte Zara, die mehrere Brüche erlitten hatte, aus der Linzer Uniklinik entlassen werden. Sie wird wieder ganz gesund werden.

Und das ist für die Mutter – für sie ist eine Diversion möglich, wenn sie die Verantwortung übernimmt – das Wichtigste.

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