Nachdem die russische Regierung die Lieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 gestoppt hatte, kommt auch in Österreich wieder weniger Gas an. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warf Russland eine Manipulation der Energiemärkte vor und versprach, Verbraucher vor den gestiegenen Preisen zu schützen. „Putin benutzt Energie als eine Waffe, indem er Lieferungen reduziert und unsere Energiemärkte manipuliert“, schrieb von der Leyen am Montag über den russischen Präsidenten auf Twitter. „Er wird scheitern.“
Die EU-Kommission arbeite an Vorschlägen, um gefährdete Haushalte und Unternehmen dabei zu unterstützen, mit den hohen Preisen umzugehen.
Konkret nannte von der Leyen Maßnahmen, um den Stromverbrauch zu verringern sowie einen Preisdeckel für Gaslieferungen über Pipelines aus Russland.
Von der Leyen schlägt Maßnahmen für Umgang mit hohen Preisen vor
Zudem nannte sie erneut die Möglichkeit, Haushalte und Unternehmen mit Hilfe von Gewinnen von Energiefirmen zu unterstützen - ähnlich wie der Vorschlag der deutschen Regierung, übermäßige Gewinne bestimmter Stromproduzenten abzuschöpfen.
Von der Leyen sprach auch von einer Stütze für Stromerzeuger, die durch die Unsicherheit auf dem Markt in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Am Freitag wollen die Energieminister der EU-Staaten über die Vorschläge der EU-Kommission beraten.
Euro fiel auf tiefsten Stand, Gaspreis explodiert
Die Angst vor einer Energiekrise in Europa hat den Euro gegenüber dem Dollar auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren fallen lassen. Am Montag fiel die europäische Gemeinschaftswährung in der Früh bis auf 0,9881 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit knapp 20 Jahren. Weniger hatte ein Euro zuletzt am Jahresende 2002 gekostet. Der Gaspreis stieg hingegen weiter an.
Russland kündigt geringere Öl- und Erdgasproduktion an
Unterdessen kündigte Russland an, heuer seine Erdgasproduktion um rund 7 Prozent zu senken. Weiters dürfte die Ölförderung um etwa 2 Prozent zurückgehen, zitierte die staatliche russischen Nachrichtenagentur Tass Energieminister Nikolai Schulginow am Montagabend.
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