Ruf nach Finanzhilfen

Gaspreis-Explosion bringt Tausende Jobs in Gefahr

Österreich
06.09.2022 06:00

In der Industrie werden schon Personalabbau und Kurzarbeit geplant. Der Ruf nach raschen Finanzhilfen wird nicht nur bei uns immer lauter.

Die Nervosität in den heimischen Betrieben wird immer größer: Denn die aktuell absurd hohen Großhandelspreise bei Strom und Gas bedeuten Belastungen, die viele in den nächsten Monaten nicht mehr stemmen können.

„Es ist eine Katastrophe, wenn die Energiekosten statt einer plötzlich zehn Millionen Euro betragen“, so Industrie-Präsident Georg Knill.

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (Bild: Zwefo)
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung

Mehrere Unternehmen hätten schon Pläne für Kurzarbeit oder die Freisetzung von Mitarbeitern. Es müsse rasch geholfen werden.

Das soll über zwei Instrumente erfolgen:

  • Ein Energiekostenzuschuss von 450 Millionen Euro ist zwar für heuer versprochen. Doch pro Antrag gibt es eine Obergrenze von 400.000 Euro. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Allein beim Gas wollen rund 7000 „energieintensive“ Betriebe Geld haben. Knill fordert daher eine Aufstockung auf 2,5 Mrd. € und eine deutliche Anhebung der Fördergrenze.
  • Dazu gehöre die sogenannte „Strompreis-Kompensation“ verlängert. In Deutschland wurde Ähnliches bereits bis 2030 (!) genehmigt. Bei uns sind das 235 Millionen Euro, die heuer an die 60 größten Verbraucher gehen, die auch CO2-Zertifikate kaufen.

„Natürlich wollen wir, dass auf europäischer Ebene Lösungen gefunden werden, damit die Energiepreise nicht explodieren können. Doch bis dahin brauchen wir die Hilfe vom Staat“, erklärt Knill.

Porträt von Manfred Schumi
Manfred Schumi
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