Experten erklären, wie durch Wissen Bissvorfällen vorgebeugt wird. Der richtige Umgang mit Vierbeinern muss gelernt sein. Das Land Kärnten vermittelt deshalb mit dem Verein „Tierschutz macht Schule“ den sicheren und respektvollen Umgang mit Tieren.
Verspürt ein Hund Stress, Furcht, Schmerz oder ist frustriert, kann es zu Bissvorfällen kommen. Laut Expertin Christine Arhant von der Vetmeduni sei das Wichtigste, um das zu verhindern, Distanz zu schaffen: „Bisse können durch richtiges Management verhindert werden.“ Zeigt das Tier Anzeichen von Unwohlsein wie Blickvermeidung, niedrige Körperhaltung oder starke Erregung, sollte die Situation aufgelöst werden.
Mitmachen ist ganz einfach: Senden Sie uns bis 18. September ein Foto, Video oder eine Zeichnung Ihres Hundes und erzählen Sie uns, warum Ihre Beziehung besonders ist. Am 4. Oktober wird den Siegern des Online-Votings der Kärntner Tierschutzpreis samt 500€-Gutschein im Spiegelsaal der Landesregierung überreicht. Alle Infos hier.
Den Hund verstehen verhindert Bisse
Katharina Kohoutek, tierschutzqualifizierte Hundetrainerin, die sich intensiv mit der Ausbildung von Spezialisten-Hunden beschäftigt, weiß, dass durch Hintergrundwissen über Bedürfnisse und Körpersprache, Konflikte frühzeitig erkennbar sind und durch rechtzeitige Maßnahmen Bisse verhindert werden können.
Ein Biss ist kein Grund, das Tier sofort abzugeben.
Expertin Christine Arhant von der Vetmeduni
„Beißt ein Hund zu, heißt das, dass er Unterstützung braucht“, erklärt Arhant. Tierärzte für Verhalten evaluieren den Hund und die Situation und suchen nach Ursachen. „Ein Biss ist kein Grund, das Tier sofort abzugeben. Die Therapiemöglichkeiten umfassen z.B. das Training eines Alternativverhaltens, damit der Hund lernt, sich auch in stressigen Situationen wohl zu fühlen“, so Arhant.
Früh übt sich
Ziel des Vereins „Tierschutz macht Schule“ ist es, unter anderem, Kindern Hintergrundwissen für den Umgang mit Hunden zu vermitteln. „Wir bieten zum Beispiel Workshops in Volksschulen für Kinder zwischen acht und zehn Jahren an. Dabei stellen wir pädagogisch geprüftes Lernmaterial mit fachlich fundiertem Tierschutzwissen zur Verfügung“, erzählt Lea Mirwald von „Tierschutz macht Schule“.
Viele Angebote des Vereins sind kostenlos, für Kurse und Workshops wird lediglich so viel verrechnet, um die Kosten decken zu können. „Wichtig zu verstehen ist es, was der Hund mit seiner Körpersprache sagen will“, so Mirwald weiter. In den Workshops, die meist zwei Schulstunden dauern, steht das spielerische Lernen im Vordergrund. Es wird also gemalt, gebastelt und gespielt, um einen achtsamen Umgang mit Tieren zu vermitteln. Die Arbeit des Vereins ist vielfältig.
Land Kärnten ermöglicht Workshops für Volksschulen
Die Tierschutzabteilung des Landes Kärnten intensiviert nun als präventive Tierschutzarbeit diese Wissensvermittlung. „Es wird 14 Volksschulklassen ermöglicht, im Wintersemester Workshops zum Thema Hund anzubieten. Zusätzlich sind für den Herbst kärntenweit Veranstaltungen geplant, bei denen Experten über Körpersprache und Bedürfnisse des Hundes informieren“, so Tina Muralt, Leiterin der Tierschutzabteilung des Landes.
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