„Funktion erfüllt“

Abschiedsrede: Johnson verglich sich mit Rakete

Ausland
06.09.2022 12:23

Der scheidende britische Premierminister Boris Johnson hat sich in einer Abschlussrede am Dienstag mit einer Rakete verglichen, die ihre Funktion erfüllt hätte. Spekulationen über ein mögliches Comeback tat er ab. Johnson war etwa drei Jahre im Amt.

„Lassen Sie mich sagen, dass ich nun wie eine dieser Trägerraketen bin, die ihre Funktion erfüllt hat und sanft wieder in die Atmosphäre eintritt und unsichtbar irgendwo in einem entfernten Teil des Pazifiks versinkt“, sagte Boris Johnson am Dienstag. Der 58-Jährige hielt seine Abschiedsrede als britischer Premierminister in der Londoner Downing Street, zu der Hunderte Angestellte, Abgeordnete und Medienvertreter sowie Medienvertreterinnen gekommen waren.

Der scheidende britische Premier Boris Johnson hielt am Dienstag seine Abschiedsrede. (Bild: AP)
Der scheidende britische Premier Boris Johnson hielt am Dienstag seine Abschiedsrede.
(Bild: AP)

Damit nahm er nicht nur Abschied von der Regierungsspitze, sondern ließ auch seine dreijährige Amtszeit Revue passieren. Als Errungenschaften listete der 58-Jährige unter anderem den Brexit, das rasche Verteilen von Corona-Impfstoffen, Waffenlieferungen an die Ukraine, den Kampf gegen Kriminalität und den Bau neuer Krankenhäuser auf.

Audienz bei Queen
Nach seiner Rede fuhr Johnson mit Ehefrau Carrie in einem Wagen nach Schottland. Dort wurde er um die Mittagszeit zu einer Audienz bei Königin Elizabeth II erwartet, wo er um seine Entlassung aus dem Amt bitten wird. Die Queen hält sich traditionell von Mitte Juli bis Mitte September auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral auf. Dass sie Politiker und Politikerinnen aktuell nicht im Buckingham-Palast in London empfängt, hat mit den Mobilitätsproblemen der Monarchin zu tun. 

Boris Johnson und seine Ehefrau Carrie (Bild: AP)
Boris Johnson und seine Ehefrau Carrie
Direkt nach der Rede ging es für die Johnsons zur Queen nach Schottland. (Bild: AFP)
Direkt nach der Rede ging es für die Johnsons zur Queen nach Schottland.

Unmittelbar nach Johnsons Treffen soll die 96-jährige Queen seine Nachfolgerin Liz Truss beauftragen, eine Regierung zu bilden. Truss wurde am Montag - wie berichtet - nach einem wochenlangen Auswahlprozess zur Parteichefin gekürt. Die bisherige Außenministerin hatte sich zuvor unter etwa 170.000 Tory-Mitgliedern gegen Ex-Finanzminister Rishi Sunak durchgesetzt. Sie will sich am Dienstagnachmittag aus der Downing Street mit einer Rede an die Nation wenden (etwa gegen 17.00 Uhr MESZ).

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