Plakate präsentiert

Van der Bellen: „Mit Österreich spielt man nicht“

Politik
06.09.2022 10:54

Nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen etwa 24.600 Unterstützungserklärungen abgeliefert hatte, startet am Freitag sein Wahlkampfauftakt. Vorab präsentierte er vier Plakate, die unter anderem mit „Vernunft und Stabilität in stürmischen Zeiten“ sowie Zusammenhalt werben. Mit Österreich spiele man nicht, stellte der amtierende Bundespräsident klar.

Damit nahm er unter anderem auf die Europäische Union, die Demokratie und Bundesverfassung Österreichs Bezug. Manche Bundespräsidentschaftskandidaten (z. B. Gerald Grosz, Walter Rosenkranz, Anm.) würden andeuten, aus der EU austreten zu wollen, was verkehrt sei. „Das Amt des Bundespräsidenten ist nicht dazu da, zu zündeln“, sagte Van der Bellen am Dienstag in einer Pressekonferenz im Garten des Palais Schönburg in Wien. Österreich sei ein kleines, exportierendes Land und damit wohlhabend geworden.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Bundespräsident Alexander Van der Bellen
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Das Amt des Bundespräsidenten ist nicht dazu da, zu zündeln.

Alexander Van der Bellen

Will keine Unsicherheit verursachen
Wer Europa nicht spüre, sei im Amt des Bundespräsidenten falsch. Laut Van der Bellen sei es zwar legitim, etwa über die Bürokratie von EU-Institutionen zu diskutieren, über einen Austritt wolle er aber keine Diskussion. Der Bundespräsident selbst werde in „stürmischen Zeiten“, wie es auf einem seiner Plakate heißt, nicht zusätzlich Chaos und Unsicherheit verursachen wollen, sondern zuversichtlich sein, Ruhe und Stabilität ausstrahlen. Insgesamt sollen mehr als 20.000 Plakate in unterschiedlichen Formaten aufgehängt werden.

Präsentation vor Medienvertretern und Medienvertreterinnen (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Präsentation vor Medienvertretern und Medienvertreterinnen

„Für mich steht Verantwortung und Pflicht an allererster Stelle“, sagte Van der Bellen. Das spiegle sich auch in seiner Plakatserie wider. Am Dienstag präsentierten er und sein Wahlkampfteam die ersten vier großflächigen Plakate. „Vernunft und Stabilität in stürmischen Zeiten“ ist etwa auf einem zu lesen, das den Kandidaten an seinem Schreibtisch zeigt. Mit den „stürmischen Zeiten“ sind unter anderem die Klimakrise, die Pandemie und der Krieg in der Ukraine gemeint. 

„Nicht auseinanderdividieren lassen“
„Die Europäische Ebene darf sich im Krieg nicht auseinanderdividieren lassen (...).“ Genau das wolle der russische Präsident Wladimir Putin erreichen. Bisher habe die EU auch Entschlossenheit gezeigt und müsse das beibehalten, meinte Van der Bellen. Auf einem weiteren Wahlplakat wirbt er passend dazu auch mit dem Slogan „Zusammenhalt macht uns sicher“. Durch ein Bild mit einem Lehrling soll die Vorsorge, etwa Ausbildungs- und Jobsicherheit, junger Menschen dargestellt sein.

Wahlplakate von Van der Bellen (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Wahlplakate von Van der Bellen
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Die Europäische Ebene darf sich im Krieg nicht auseinanderdividieren lassen.

Ebenfalls Platz in der ersten Wahlplakatserie haben Heimatliebe und Umweltschutz bekommen. Van der Bellen ist unter dem Slogan „Aus ganzem Herzen“ vor den Bergen im Kaunertal in Tirol abgebildet. Das sei seine engste Heimat, wo seine Familie am Ende des Zweiten Weltkriegs untergekommen und positiv aufgenommen worden sei, führte der amtierende Bundespräsident aus. Österreich habe in der Vergangenheit gezeigt, dass es sein Herz immer wieder für Vertriebene öffne. 

Stichwahl wäre „Wesen der Demokratie“
Die Wahl am 9. Oktober sei jedoch keine „gmahde Wiesn“, stellte Van der Bellen abschließend klar. Er bat alle, hinzugehen und die Bundespräsidentschaftswahl ernstzunehmen. Schließlich könnten Bundespräsidenten und Bundespräsidentinnen europaweit nur selten direkt gewählt werden. Obwohl er sich angesichts der insgesamt schwierigen Situation im Land rasche Klarheit wünsche, wäre eine Stichwahl das „Wesen einer Demokratie.“

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Eine Stichwahl wäre das Wesen einer Demokratie.

(Bild: Krone Kreativ | Quelle: APA)

Weitere Kandidaten
Zusätzlich zu Van der Bellen treten FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz, Blogger Gerald Grosz, Rechtsanwalt und ehemaliger „Krone“-Kolumnist Tassilo Wallentin, MFG-Chef Michael Brunner, Bierpartei-Chef und Musiker Dominik Wlazny sowie Schuhfabrikant Heinrich Staudinger an. Ein Teil von ihnen nimmt Van der Bellen die Werbebotschaften nicht ab. „Zusammenhalt gab es bei ihm nur dann, wenn es darum gegangen ist, die höchst instabile schwarz-grüne Regierung vor dem Aus zu retten. Und die stürmischen Zeiten sind auch durch den Bundespräsidenten mit verursacht worden“, sagte etwa Walter Rosenkranz.

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