Droht ganz offen

Erdogan an Griechenland: „Können plötzlich kommen“

Ausland
06.09.2022 11:18

Der Streit um die Verteidigungsmaßnahmen Griechenlands und Inseln in der Ägäis erreicht eine neue Ebene - so hat nun der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Nachbarn scharf gedroht. „Wir können plötzlich eines Nachts kommen“, sagte er am Dienstag vor einer dreitägigen Balkanreise.

Den Satz hatte er in der Vergangenheit schon häufig bezogen auf militärische Operationen verwendet - etwa in Syrien oder im Irak. Erdogan bezog sich auf die angebliche Ausrichtung des S-300-Luftverteidigungssystems Griechenlands auf türkische Jets. Athen bestreitet das.

„Wir werden das Notwendige tun“
Bereits am Samstag hatte Erdogan Griechenland die Besetzung von Inseln vorgeworfen und eine offene Drohung ausgesprochen. „Eure Besetzung der Inseln bindet uns nicht. Wir werden das Notwendige tun, wenn die Zeit gekommen ist. Wie wir sagen: Wir können eines Nachts plötzlich kommen.“

Ankara argumentiert, Griechenland verstoße mit der Stationierung von Militäreinheiten und Waffensysteme auf Inseln in der Ägäis gegen die Verträge von Lausanne (1923) und Paris (1947). Athen begründet die Militarisierung mit einer Bedrohung durch Ankara und dem Recht eines jeden Staates auf Selbstverteidigung.

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