50.000 Tote pro Jahr
Dürre, Fluten, Taifun: Welt aus dem Gleichgewicht
Erdstöße in China, Monsun-Regenfälle in Bangladesch, Pakistan und Indien, Dürre und Brände in Europa und in den USA: Meist sind die Auswirkungen solcher Naturkatastrophen jahrelang zu spüren. Doch mancherorts sind sie bereits zum Alltag geworden.
Durch das Klima bedingte Katastrophen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten verzehnfacht: Jährlich sterben etwa 50.000 Menschen an den Folgen von Naturkatastrophen - und mit jedem Jahr werden es mehr. Andere verlieren durch Stürme, Erdrutsche oder Überflutungen ihr Zuhause, oder durch Hitze, Dürre oder Brände. Auch Ernten fallen immer öfter der Klimakrise zum Opfer.
1. Nach wochenlanger Rekordhitze, mit immer wiederkehrenden Stromausfällen und mitten im neuen Teil-Lockdown, hat ein heftiges Erdbeben der Stärke 6,8 im chinesischen Sichuan 66 Tote gefordert. 200 Menschen wurden verletzt, 16 gelten als vermisst. Das Beben miterlebt hat der österreichische Profifußballer Richard Windbichler vom FC Chengdu Rongcheng: „Wir waren gerade mit dem Fahrrad zum Corona-Test unterwegs und sahen, wie die Leute auf die Straße liefen.“
Wir waren gerade mit dem Fahrrad zum Corona-Test unterwegs und sahen, wie die Leute auf die Straße liefen.
Richard Windbichler in Chengdu
Schlimmer traf es Luding, 200 Kilometer südwestlich der Provinzhauptstadt Chengdu. Hier wurden mehrere Häuser zerstört, und es kam zu Erdrutschen. Viele Straßen sind blockiert. In vielen Orten brachen die Strom- und Wasserversorgung sowie die Handynetze zusammen.
2. Ungewöhnlich heftiger Monsunregen hat in Indien weite Gebiete des südindischen Bundesstaates Bangalore unter Wasser gesetzt. Vor allem ältere Menschen wurden aus ihren überfluteten Häusern gerettet. Doch der Alltag geht schon weiter. So fuhren viele Angestellte mit dem Traktor zur Arbeit.
3. Eine mächtige „Hitzekuppel“ ist für die glühende Hitzewelle verantwortlich, die Kalifornien derzeit versengt. Im Death Valley, einer der heißesten Regionen der Welt, stieg die Temperatur am Dienstag sogar auf über 50 Grad Celsius. Nach dem fast regenlosen Sommer sind viele Gebiete stark ausgetrocknet und leicht entzündbar.
Im Norden Kaliforniens sind mehr als 5000 Bewohner aufgerufen, ihre von den Waldbränden bedrohten Häuser zu verlassen. Mehr als 200 Gebäude haben die Flammen bereits zerstört.
4. Die Hitze in Europa hat auch in Spanien Spuren hinterlassen. Der Nationalpark Coto de Doñana im Süden Spaniens ist völlig ausgetrocknet. Bisher ist die Lagune erst zweimal ausgetrocknet: 1995 und 1983, jeweils nach jahrelangen Dürreperioden. 2004 habe man im Park noch 2867 Wasserstellen kartografiert. Doch jetzt sie sind alle vertrocknet.
5. Nach starken Regenfällen trat im bulgarischen Slatina der Fluss Stryama über die Ufer. Mehr als 600 Militärangehörige sind an der Räumung der betroffenen Umgebung beteiligt.
6. In der Nacht zum Dienstag fegte der Taifun „Hinnamnor“ über Südkorea hinweg. Drei Menschen kamen ums Leben, mindestens zwei weitere werden noch vermisst. Das ganze Ausmaß der Schäden ließ sich am Dienstag noch nicht ganz abschätzen. 3500 Menschen wurden zuvor in Sicherheit gebracht, berichteten südkoreanische Sender unter Berufung auf Regierungsangaben.
Etwa 15.000 Menschen in den von Erdrutschen und Überflutungen bedrohten Gebieten wurde empfohlen, ihr Haus zu verlassen. 20.000 Menschen waren zeitweise ohne Strom.
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