Neue Busfahrer sind bei der Tiroler Postbus AG heiß begehrt. Bei der Suche nach Personal setzt das Unternehmen nun auf attraktive Angebote für Neulinge in der Branche, um in der aktuellen Arbeitsmarktsituation bestehen zu können. Am Dienstag informierte sie dazu bei einem Karrieretag in Innsbruck. Zu dessen Abschluss durften die Interessierten selbst am Bussitz Platz nehmen.
„Türen schließen, es geht los!“ Langsam setzt sich der Postbus in Bewegung. Wolfgang Kotrba muss sich erst an das Fahrzeug gewöhnen, hinter dessen Steuer er gerade zum ersten Mal sitzt. Nach etlichen Kilometern als Vertreter im Pkw reizt ihn der Bus schon länger. Da kam ihm der Karrieretag bei der Postbus AG gerade recht. „Ich werde 58, da habe ich überlegt, was ich mache“, erklärt er, „und das Busfahren kann ich mir gut vorstellen. Die Verantwortung mag ich.“
Und so ist auch schon der erste neue Auszubildende für die ÖBB-Postbusflotte gefunden. Regionalmanager Wolfram Gehri freut’s: „Wir können noch alles fahren, aber wir wollen weiter wachsen, und dann werden wir in Zukunft Lenker brauchen.“
Während der Ausbildung gibt’s bereits Gehalt
Damit sie kommen, hat man sich einiges einfallen lassen: „Den Führerschein können die Leute bei uns machen. Sie werden sofort angestellt und erhalten 1349 Euro brutto, Schein und Prüfung werden bezahlt.“ Nach etwa drei Monaten sollten die Fahrer einsatzbereit sein, dann gibt es 2341 Euro zuzüglich Mehrleistungen.
Unter rund zehn Interessierten beim Karrieretag ist Barbara Walzthöni die einzige Frau. Nach einer Runde im Bus-Parcours weiß sie: „Ich fange fix an!“ Dass die 45-Jährige eine von wenigen Busfahrerinnen sein wird, stört sie nicht: „Viele Frauen trauen sich nicht, aber es ist absolut machbar!“ Eine, die schon lange mit Leidenschaft am Steuer sitzt, ist Emina Dedic. „Eine bessere Firma kann ich mir nicht vorstellen!“, strahlt sie.
Enge Betreuung, damit die Arbeitskräfte bleiben
Eine angenehme Arbeitsatmosphäre will Regionalmanager Gehri allen Busfahrern in spe vermitteln: „Wir nehmen die Leute bei der Ausbildung quasi an der Hand.“ Mit engmaschiger Betreuung will man am hart umkämpften Arbeitsmarkt Kräfte für sich gewinnen.
Wir begleiten die Leute, bis sie fit sind – etwa zwei bis drei Monate lang. Sie werden auch in die Werkstatt reinschnuppern, um ein Jobprofil zu bekommen.
Wolfram Gehri, Regionalmanager Postbus AG
Wer durch die Prüfung fallen sollte, „der kann als Hilfskraft in die Werkstätte gehen“, betont Gehri, dass jede Arbeitskraft willkommen ist, „wenn jemand will, kann er oder sie bei uns in Pension gehen.“ Geht es nach dem Strahlen von Kotrba und Walzthöni, könnte das durchaus passieren.
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