„Ob das Kunst ist, die Frage stellt sich gar nicht mehr - wichtig ist, dass diese Projekte unmittelbar Probleme lösen“, bringt Festivaldirektor Martin Honzik die Entwicklung des Ars Electronica Festivals auf den Punkt. „Welcome to Planet B“ vermischt Medienkunst zusehends mit Wissenschaft und Forschung. Start ist am Mittwoch.
Dass sich etwas ändern muss, wenn unser Planet auch noch in Generationen lebenswert sein soll, das weiß mittlerweile jedes Kind. Aber wie? Das ist die zentrale Frage, die sich heuer das Ars Electronica Festival stellt. Am Mittwoch werden die zahlreichen Ausstellungen am Campus der Kepler-Uni sowie auch in der Linzer Innenstadt eröffnet: „An den ausgestellten Werken sieht man: Hier hat sich eine Generation aufgemacht, um sich selbst zu transformieren. Medienkünstler wollen heute Teil des Lösungsprozesses sein und nicht ,nur‘ ein schönes Kunstwerk schaffen“, erklärt Festivaldirektor Martin Honzik.
Gute Beispiele für diesen Zugang findet man in der „CyberArts“- und der „STARTS-Prize“-Schau an der JKU. Wo etwa Jung Hsu und Natalia Rivera ihr mit der Goldenen Nica ausgezeichnetes Werk „Bi0film.net“ zeigen: Sie haben den gelben Regenschirm, ein Symbol der Hongkong-Bewegung, zu einer W-Lan-Antenne umfunktioniert, was zum Beispiel Demonstranten ermöglicht, über dieses nomadische Netzwerk sicher zu kommunizieren: „Wir haben uns dabei von Bakterien inspirieren lassen, die auch schnell auf veränderte Gegebenheiten reagieren“, so Jung Hsu. Die Welt ein Stückchen besser macht auch das „Avatar Robot Cafe“, das es auch Beeinträchtigten ermöglicht, als Kellner zu arbeiten, indem sie einen Roboter-Kellner steuern - das kann man gleich an der JKU selbst erleben.
Sogar noch ein bisschen weiter von der Kunst entfernt sich die LIT-Ausstellung der Kepler-Uni selbst, wo Technologien im Vordergrund stehen. Hier findet man einen erfrischend positiven Beitrag zum Festival: „Melody of Crisis/Joy“ lässt den Besucher in Mikrofone sprechen, und nachdem Künstliche Intelligenz die Emotion daraus analysiert hat, verwandeln Instrumente das Gesprochene in passende Musik: „Wir wollen zeigen, dass die Welt nicht nur schlecht ist“, so einer der Entwickler, Gregor Pechmann.
Bis 11. September, Tagesticket 55/37 €, nur JKU-Ausstellungen: 13/10 €, alle Infos und das gesamte Programm: ars.electronica.art
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