Derzeit ist Erntezeit. Wer sich aber einfach unerlaubt selbst bedient, riskiert eine Anzeige.
Erntezeit in Oberösterreich - reife Äpfel, Birnen, Zwetschken oder Nüsse laden ein, im Vorbeigehen zuzugreifen. „Die allermeisten Bäume sind aber in Privatbesitz“, warnt Heimo Strebl von der Landwirtschaftskammer OÖ davor, sich gratis zu bedienen. Und vor allem, ohne zu fragen. „Ein Bauer hat mir erzählt, dass Leute zu ihm gekommen sind und um ein Plastiksackerl gebeten haben, damit sie die geklaubten Nüsse heimtransportieren können. “Sackerl gab´s keines, der Bauer hat geantwortet, dass er die Nüsse eh selber braucht„, berichtet Strebl vom fehlenden Unrechtsbewusstsein mancher Leute, die glauben, dass “Mundraub" ohnehin straffrei ist.
Bis zu einen Monat Haft
Im Juristendeutsch heißt dies Entwendung und kann - wenn man es übertreibt - bis zu einen Monat Haft bedeuten. Wer nur einen Apfel oder eine Zwetschke mitnimmt oder einige Beeren aus dem Wald, muss aber keine rechtlichen Konsequenzen fürchten. Außerdem muss der Bauer beziehungsweise Baumbesitzer die Tat selbst anzeigen.
,Der Herrgott hat’s für alle wachsen lassen’ ist ein schöner Spruch. Aber dass man sich einfach gratis bei Bäumen oder auf Feldern bedient, geht nicht.
Heimo Strebl, Obstbauexperte bei der Landwirtschaftskammer OÖ
Verzeichnis legaler Plätze
Wer ganz legal „brocken“ oder „klauben“ gehen will, kann dies in Linz bei rund 2000 Bäumen, deren Standorte im Internet unter „Linz pflückt“ verzeichnet sind, tun. Und auf der Homepage „mundraub.org“ sind auch Bäume und Sträucher verzeichnet, deren Nutzung erlaubt sein sollte – hier werden die Standorte von Privaten eingetragen.
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