Der deutsche Fußball-Bundesligist RB Leipzig hat die Konsequenzen aus dem schwachen Saisonstart gezogen und sich von Trainer Domenico Tedesco getrennt. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, als Favorit gilt Marco Rose, der laut Medienberichten am Donnerstag vorgestellt werden soll. Der 45-Jährige wohnt in einem Leipziger Vorort, ist derzeit vertragslos, trainierte bereits Salzburg und ist mit dem RB-Kosmos bestens vertraut.
Eine Einigung stehe kurz bevor, berichteten am Mittwochabend unter anderem die „Bild“-Zeitung und Sky. „Wir haben eine Gesamtverantwortung für RB Leipzig und wollen unsere Ziele erreichen. Daher sind wir in der Gesamtabwägung zu dem Schluss gekommen, dass wir einen neuen Impuls benötigen“, sagte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in einer Vereinsmitteilung. Die Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen.
Nur 109 Tage nach Pokaltriumph
Tedesco muss nur 109 Tage nach dem Sieg im DFB-Pokal seine Koffer packen. Dem 36-Jährigen, der erst im Dezember als Nachfolger von Jesse Marsch verpflichtet worden war, wurde der Abwärtstrend in der Liga mit nur fünf Punkten aus den ersten fünf Spielen sowie das blamable 1:4 in der Champions League gegen Schachtar Donezk zum Verhängnis. Für Tedesco wiederholen sich praktisch die Ereignisse. Schon bei Schalke 04 - seinem vor Leipzig letzten Engagement in Deutschland - war er im März 2018 nach einer Niederlage in der Königsklasse freigestellt worden.
Ein Nachfolger soll zeitnah präsentiert werden, dieser dürfte Rose heißen. Sollte dieser noch diese Woche beschäftigt werden, würde der 45-Jährige am Samstag auf Dortmund (Roses Ex-Club I) treffen, danach auf Real Madrid in der Champions League und schließlich dann auf Mönchengladbach (Roses Ex-Club II).
Der für Leipziger Verhältnisse ungewöhnlich hohe Verschleiß von zwei Trainern in nicht mal einem Jahr zeigt, dass die Fehlersuche im Club tiefer gehen muss. Wenn man so will, ist Tedescos Freistellung der vorläufige Tiefpunkt einer Entwicklung, die mit dem Abgang von Architekt Ralf Rangnick im Sommer 2019 begann. Für eine gewisse Zeit und dank des hochbegabten Trainers Julian Nagelsmann konnte die Clubführung den entstandenen Schaden kaschieren. Mit dem Pokalsieg wähnte man sich als kommender Titelsammler und Bayern-Jäger.
Doch schon die ewige Suche nach einem neuen Sportdirektor offenbarte einen massiven Substanzverlust auf diversen Ebenen. Mehr als ein Jahr sucht Mintzlaff nun schon einen Nachfolger für Markus Krösche. Immerhin steht der Clubboss nun kurz vor der Verpflichtung von Max Eberl als Sportchef. Was gewiss angenehm ist, kennt der doch Rose bereits aus Gladbacher Zeiten.
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