Mit der Einführung der Strompreisbremse sind vor allem einige Single-Haushalte im Land geneigt dazu, sich mit Hilfe von Elektro-Heizkörpern Kosten bei Gas oder Fernwärme zu sparen. So verlockend das auch klingt, eine gute Idee ist es aber nicht, wie Energieexperte Christoph Dolna-Gruber von der Austrian Energy Agency verrät.
Der durchschnittliche Jahres-Stromverbrauch liegt in Österreich für einen Ein-Personen-Haushalt bei 1000 bis 1800 Kilowattstunden pro Jahr. Mit der aufgrund der Energiekrise eingeführten Strompreisbremse werden vom Bund nun aber bis zu 2900 Kilowattstunden staatlich zu einem Preis von 10 Cent abgesichert.
Verlockung trügerisch
Während es für Gas oder Fernwärme hingegen jedoch noch keine Unterstützungsmaßnahmen gibt und viele mit dem Gedanken spielen dürften, sich mit einer strombetriebenen Heizung (wohlgemerkt mit einer schlichten Elektroheizung und keiner Wärmepumpe) kostentechnisch über den Winter zu retten, scheint die Verlockung trügerisch.
Grund dafür: Solche Elektroheizungen sind zwar günstig in der Anschaffung, aber teuer im Betrieb. „Es gibt in Österreich 251.000 Haushalte, die primär mit Direktstrom heizen“, erläuterte Dolna-Gruber auf Twitter. Gemeint sind damit etwa Speicheröfen, Infrarotheizungen und ähnliches.
Geht man von einem realistischen Stromverbrauch von 120 Kilowattstunden pro Quadratmeter aus, kommt eine gut gedämmte 50 Quadratmeter große Wohnung pro Jahr auf einen Heizstromverbrauch von rund 6000 Kilowattstunden.
Verbrauch von E-Heizungen sehr hoch
Aus den Netzanalysen wisse man, dass diese Haushalte im Schnitt 12.385 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen, rechnete der Energieexperte vor. Da für den Verbrauch über die Strompreisbremse hinaus der aktuelle Marktpreis zu bezahlen ist, rechnet sich diese Variante wohl kaum. „Es ist mit ganz wenigen Ausnahmen wirklich niemandem zu empfehlen, das zu tun“, so Dolna-Gruber.
Bei einer reinen Stromheizung komme man also „nicht sonderlich weit“ - dazu komme, dass etwa verbrauchsunabhängige Gebühren - die etwa bei der Fernwärme einen recht hohen Anteil haben - nach wie vor zu bezahlen sind.
Manche würden sogar doppelt zahlen
Dazu kommt, dass der Verbrauch von Fernwärmekunden etwa über Verdunstungszähler gemessen wird. „Die messen die Erwärmung der Wohnung und nicht die Fernwärmenutzung. Das heißt, in so einem Fall würde man doppelt zahlen: Für die Stromheizung und die Fernwärme“, warnte Dolna-Gruber.
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