Nicht die mutmaßlich hohe Anzahl sogenannter Bot- und Spam-Konten, sondern Sorgen vor einem möglichen dritten Weltkrieg sollen Tech-Milliardär Elon Musk dazu bewogen haben, die 44 Milliarden Dollar schwere geplante Übernahme von Twitter abzublasen. Das geht aus einer Textnachricht hervor, die nun im Zuge einer gerichtlichen Anhörung publik wurde.
Wie Bloomberg berichtet, hatten Anwälte des Kurznachrichtendienstes am Dienstag im Bundesstaat Delaware bei einer gerichtlichen Anhörung um die geplatzte Übernahme durch Tesla-Gründer Elon Musk neue Beweise vorgelegt, denen zufolge dieser den Deal nicht wie behauptet wegen der angeblich zu hohen Anzahl von Spam-Konten, sondern vielmehr wegen Sorgen vor einem dritten Weltkrieg und einem daraus resultierenden Marktrückgang platzen ließ.
Musk hatte demnach am 8. Mai - dem Vortag des russischen „Tag des Sieges“ - in einer Textnachricht an einen Banker von Morgan Stanley geschrieben: „Lassen Sie uns ein paar Tage abwarten. Die morgige Putin-Rede ist extrem wichtig. Es ergibt keinen Sinn, Twitter zu kaufen, wenn wir auf den Dritten Weltkrieg zusteuern.“
Bot-Gerede laut Twitter-Anwälten nur Vorwand
„Deshalb wollte Herr Musk Twitter nicht kaufen“, so Twitters Anwaltschaft laut „Engadget“ vor Gericht. Das „ganze Zeug“ über Bots und die vom ehemaligen Twitter-Sicherheitschef Peiter Zatko unlängst erhobenen Vorwürfe seien lediglich ein „Vorwand“.
Die Gegenseite bezeichnete die Charakterisierung der Textnachricht vor Gericht als „völligen Unsinn, wie der vollständige Nachrichtenverlauf zeigt“. Dieser soll laut „Business Insider“ in der kommenden Woche vor Gericht eingereicht werden.
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