ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian hat am Dienstag die Stoßrichtung für die Herbstlohnrunde vorgegeben und klargestellt: „Wir fordern heuer einen Mindestlohn von 2000 Euro.“ Bisher lag die Forderung bei 1700 Euro brutto, doch „1700 im Jahr 2018 sind was anderes als heuer und nächstes Jahr“, so Katzian. Derzeit würden von den rund vier Millionen Arbeitnehmern noch 180.000 weniger als 1700 Euro Bruttolohn verdienen.
Wie hoch die Lohnforderung beim Start der Herbstlohnrunde mit der Metallindustrie sein wird, wollte Katzian heute noch nicht verraten. Er geht jedenfalls von sehr schwierigen Verhandlungen aus, bei denen alle Branchen gewerkschaftlich zusammenstehen werden, kündigte er am Mittwoch vor Journalisten an.
„Die Leute haben solche Kabeln“
Er betonte, dass die Löhne den Preisen folgen sollten. Dabei orientiere man sich bei den Forderungen nicht an Prognosen, sondern an der Inflation der letzten zwölf Monate - wo klar ist, wie hoch diese war. Genauso wisse man, welche Gewinne die Unternehmen machten und welche Dividenden ausgezahlt worden seien. „Die Leute haben solche Kabeln“, verwies Katzian in dem Zusammenhang auf die Stimmung in der Bevölkerung. Der ÖGB-Chef forderte daher die Unternehmen auf, die Arbeitnehmer ernst zu nehmen: „Führt seriöse Verhandlungen.“
Es gehe darum, die Kaufkraft „abzusichern und weiterzuentwickeln“, und zwar „nachhaltig“ - und Einmalzahlungen, wie sie von den Arbeitgebern ins Spiel gebracht wurden, seien „zwar nett, aber, wie der Name schon sagt, nicht nachhaltig“.
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