Mit einer Ozean-Ouvertüre feierlich eröffnet wurde am Mittwoch das Ars Electronica Festival in Linz, das bis Sonntag viele tausend Besucher anlocken wird. Nicht nur der Ozean, auch Wälder, Mikroplastik und mögliches Überleben auf einem fremden Planeten sind bestimmende Themen der Hauptausstellung an der JKU.
„Leonardo da Vinci hat es auch nicht interessiert, ob das Sezieren von Leichen seiner schöpferischen Kraft oder seinem Wissenserwerb dient“, fordert JKU-Rektor Meinhard Lukas einmal mehr die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Kunst. Denn: „Die Pandemie hat uns sowohl die Bedeutung als auch die Grenzen der Wissenschaft aufgezeigt. Von dieser Widersprüchlichkeit lebt die Kunst, wir können daher viel von ihr lernen.“ Sein Wunsch wäre eine neue Renaissance ganz nach dem Lebensentwurf da Vincis.
Die große Themenausstellung zum Ars Electronica Festival im Science Park der JKU hakt hier schon an vielen Orten ein: Kat Austen untersucht in ihrem Werk „Carbon Echoes“ etwa die zunehmende Verbreitung von Mikroplastik in unseren Wäldern und veranschaulicht dies in leuchtenden Skulpturen, während Siobhan McDonald toxische Stoffe aus Permafrost in ästhetische Kunstwerke mit hintergründiger Botschaft verwandelt: „Die Vision des Menschen, immer alles weiterentwickeln zu müssen, zieht immer einen Schatten nach sich. Viele Werke der Ausstellung thematisieren genau dies“, so Festivalleiterin Christl Baur.
Die viele Künstlerinnen eingeladen hat, ihre Visionen zu zeigen. Eine ganz besondere ist auch jene von Dorotea Dolinsek, die mit „TerraPort“ zeigt, wie menschlische Abfallprodukte - etwa Haare oder Urin - eine Sojabohne wachsen lassen, was für das Überleben auf einem fremden Planeten entscheidend sein könnte.
45 erstaunliche Werke können im Science Park erkundet werden: „Wir hoffen, dass die Menschen aus der Ausstellung rausgehen und beschließen, jetzt selbst etwas zu verändern“, so Baur. An insgesamt elf Standorten wartet Medienkunst, von der Liebe zwischen Mensch und Maschine bis zu Gehirnströmen, die Tinte werden...
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