Kärntens Industrie im Würgegriff der Energiekosten. Strom verschlingt mehr Geld als Löhne und Gehälter. Die Politik ist zum Handeln aufgefordert. Sonst drohen Kurzarbeit und Schließungen.
Es klingt mehr als dramatisch, wenn alleine vier Kärntner Unternehmer schildern, wie sich die explodierenden Energiepreise auswirken.
Gaskosten ums Zehnfache gestiegen
Die Wietersdorfer Holding zum Beispiel; da sind die Gaskosten von neun auf 90 Millionen gestiegen, Kohle ist um 80 Millionen teurer geworden, alles noch geschlagen vom Strom, der von 40 auf 250 Euro pro Megawattstunde geklettert ist und bis 500 gehen könnte ...
Werksschließungen, Arbeitslosigkeit, Inflation und mehr befürchtet
„Was wir erleben, ist ein klassisches Marktversagen, durch das die europäische Industrie gegen die Wand fährt“, schimpft CEO Michael Junghans und befürchtet Kurzarbeit, Werksschließungen, Arbeitslosigkeit, Inflation. So wie auch seine Kollegen von der Chemie Brückl und der Treibacher Industrie AG (TIAG), deren Werke viel Energie brauchen, deren Produkte aber überall Verwendung finden. „Derzeit gelingt es uns noch, die Preissteigerungen zum Teil weiterzugeben“, sagt TIAG-Vorstand Rene Haberl.
Bei Manfred Ebenberger von der Donauchemie machen die Stromkosten mittlerweile zwei Drittel der Gesamtkosten aus – fünfmal so viel wie die Personalkosten.
Politik müsse endlich handeln
Industriellen-Präsident Timo Springer fordert die Politik zum Handeln auf; in Österreich, aber vor allem der EU. Mit Preisdeckeln, Zuschüssen, einem Schutzschirm, Vorbereitung auf Kurzarbeit. „Die haben das bisher alles verpennt.“
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