Apple hat am Mittwochabend am kalifornischen Firmensitz seine Herbst-Neuheiten präsentiert. Star des Abends war erwartungsgemäß das iPhone 14, das nebst einem neuen Always-on-Display bei den Pro-Varianten vor allem Verbesserungen in puncto Kamera verspricht und ab dem 16. September zum Einstiegspreis von 999 Euro erhältlich sein soll. Vorgestellt wurden zudem neue Apple Watches, darunter eine Ultra-Variante für Extremsportler, und die AirPods Pro 2.
Das iPhone 14 kommt in vier verschiedenen Varianten. Das iPhone 14 und das iPhone 14 Plus verfügen über ein 6,1 Zoll bzw. 6,7 Zoll großes Super-Retina-OLED-Display und werden von Apples A15-Bionic-Prozessor angetrieben. Die neue 12-Megapixel-Hauptkamera mit einer Offenblende von F/1.5 verspricht in Kombination mit einem größeren Sensor und größeren Pixeln bessere Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Ein neuer Action-Modus soll zudem für stabilere Videoaufnahmen sorgen.
Notruf via Satellit
Das iPhone 14 kommt außerdem mit einer integrierten Unfallerkennung sowie einer „Emergency“-Funktion via Satellit, sodass sich Notrufe auch ohne aktive Netzverbindung absetzen lassen sollen -allerdings bleibt die Verbindung eine technische Herausforderung, wie Apple bei der Präsentation betonte. So müsse das iPhone direkt auf den Satelliten gerichtet sein, und die Übermittlung kann einige Sekunden oder mehrere Minuten dauern. Da die Satelliten nicht mit bloßem Auge sichtbar sind, bekommen die Nutzer Hilfe zur Ausrichtung der Geräte mit einer Grafik auf dem Bildschirm.
Der Satelliten-Notruf steht ab November zunächst Nutzern in den USA und Kanada zur Verfügung. Die Nutzung soll die beiden ersten Jahre kostenlos sein, Angaben zu den Tarifen nach dieser Einführungsphase machte Apple zunächst nicht. In den USA verzichtet Apple zudem erstmals zur Gänze auf einen SIM-Karten-Slot und setzt stattdessen auf die virtuelle eSIM.
Die Preise für das iPhone 14, das ab 16. September erhältlich sein soll, starten bei 999 Euro; der Einstiegspreis für die ab 7. Oktober erhältliche Plus-Variante liegt bei 1149 Euro (jeweils 128 GB). Die 512-GB-Variante kostet 1389 bzw. 1539 Euro.
Pro und Pro Max
Die neue Pro- und die Pro-Max-Variante mit 6,1- bzw. 6,7-Zoll-Bildschirm bieten erstmals ein sogenanntes Always-on-Display, versteckt im sich softwareseitig dynamisch anpassbaren „Notch“, genannt „Dynamic Island“. Das schafft zum Beispiel neue Möglichkeiten für Anwendungen auf dem Homescreen, die Informationen in Echtzeit anzeigen - etwa Live-Stände bei Sportereignissen. Angetrieben werden die Pro-Modelle von Apples neuem A16-Bionic-Prozessor, dessen sechs Kerne 40 Prozent schneller als die Konkurrenz takten sollen.
Die Auflösung der Hauptkamera wächst von zwölf auf 48 Megapixel an; der gegenüber der Vorgängergeneration um 65 Prozent größere Kamerasensor verspricht eine deutlich bessere Lichtausbeute, auch, weil sich durch sogenanntes Pixel-Shifting vier Pixel zu einem Super-Pixel gruppieren lassen. Die neue 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera soll nebst besserer Lichtempfindlichkeit mit besseren Makro-Fähigkeiten punkten.
Der Einstiegspreis für das iPhone 14 Pro liegt bei 1299 Euro, der für das Pro Max bei 1449 Euro. Beide Modelle sind auch mit einem Terabyte Speicher für 1949 bzw. 2099 Euro erhältlich und sollen ab Freitag vorbestellbar sein. Im Handel sollen sie dann ab dem 16. September erhältlich sein.
Apple Watch Series 8
Vorgestellt wurde außerdem die neue Apple Watch Series 8. Die wasser- und staubdichte Smartphone kommt mit einem neuen Temperatursensor daher, der Frauen bei der Erkennung ihrer fruchtbaren Tage behilflich sein soll. Die Zyklusdaten würden verschlüsselt und lokal auf dem Gerät gespeichert, betonte Apple in Hinblick auf die in den USA tobende Abtreibungsdebatte. Ebenfalls neu: eine integrierte Crash-Erkennung soll mittels zwei neuer Bewegungssensoren Frontal- und Seitenaufpralle, Heckkollisionen oder Überschläge mit dem Auto erkennen und automatisch die Rettung alarmieren.
Apples Uhren mit Mobilfunk-Chip werden erstmals auch Roaming unterstützen. Bisher war die Anbindung ohne ein verbundenes iPhone auf die nationalen Grenzen beschränkt. Die Akkulaufzeit gibt Apple mit 18 Stunden an, ein neuer Stromsparmodus soll durch Abschaltung nicht benötigter Funktionen wie dem Always-on-Display oder der Trainingserkennung sogar bis zu 36 Stunden ermöglichen. Die Einstiegspreise der ab 16. September erhältlichen Smartwatch liegen bei 499 Euro (GPS) bzw. 619 Euro für die Variante mit integriertem Mobilfunk.
Apple Watch SE
Für die preisbewussteren Konsumenten kündigte Apple die zweite Generation der Watch SE an, die oft für Kinder oder ältere Verwandte gekauft. Sie bekommt neben der Unfallerkennung den gleichen neuen Chip wie die Watch 8 und soll dadurch gegenüber dem Vorgänger 20 Prozent schneller sein. Auch sie soll ab dem 16. September erhältlich sein. Der Preis: ab 299 Euro für die GPS-Variante und 349 Euro mit zusätzlichem Mobilfunk.
Apple Watch Ultra
Gänzlich neu ist dagegen die nach Militärstandard 810 besonders robuste und für ambitionierte Outdoor-Sportler, Taucher und sonstige Abenteurer konzipierte Apple Watch Ultra im 49-Millimeter-Titangehäuse samt integrierter Mobilfunk-Anbindung. Sie verspricht zwischen 36 und 60 Stunden Akkulaufzeit sowie dank drei eingebauter Mikrofone eine verbesserte Sprachverständlichkeit selbst bei Wind.
Über eine spezielle und individuell belegbare Action-Taste lässt sich nicht nur schnell ein neues Workout starten, sondern im Notfall auch ein akustisches Notsignal mit 86 Dezibel absetzen. Das laut Apple „unverzichtbare Werkzeug für praktisch alles“ soll ab 23. September zum Preis von 999 Euro erhältlich sein.
AirPods Pro
Mit im Gepäck hatte Apple zudem die zweite Generation seiner AirPods-Pro-Stöpsel mit neuem H2-Chip, die bis zu sechs Stunden Laufzeit bzw. bis zu 30 Stunden Gesamtspielzeit über das Ladecase versprechen. Zu den Neuerungen zählen eine Touch-Steuerung, eine verbesserte aktive Geräuschunterdrückung, ein adaptiver Transparenzmodus sowie Spatial-Audio-Unterstützung, wobei sich der Raumklang individuell an das Ohr des Nutzers anpassen soll. Erhältlich sollen die neuen True-Wireless-In-Ears ab dem 23. September zum Preis von 299 Euro sein.
Mit seinen verschiedenen AirPods ist Apple trotz wachsender Konkurrenz die klare Nummer eins im Geschäft mit kabellosen Ohrhörern. Zusammen mit der hauseigenen Marke Beats setzte Apple nach Canalys-Berechnungen allein im vergangenen Quartal 17,5 Millionen Geräte ab und erreichte einen Marktanteil von fast 28 Prozent. Die Verfolger sind demnach weit abgeschlagen: Auf dem zweiten Platz kommt Samsung selbst mit der Hifi-Tochter Harman und bekannten Marken wie JBL „nur“ auf 5,8 Millionen Ohrhörer und gut neun Prozent Marktanteil.
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