Am 26. August 2017 stellte die Box-Legende Floyd Mayweather mit 50:0 Siegen eine Rekordmarke im Boxen auf. In einem geschichtsträchtigen Kampf gewann er gegen Conor McGregor in Runde zehn per technischem K.o. Mit Arsen Chabyan gibt es nun einen jungen österreichischen Boxer, der sich diese Marke als Ansporn nimmt …
Hintergrund-Info: Am 17. September bestreitet Österreichs Box-Aushängeschild Marcos Nader im Rahmen der „Bounce Fight Night“ seinen Aufbaukampf. sportkrone.at und krone.tv übertragen bzw. streamen live. Unbedingt vormerken!
„Ich habe immer jemanden, den ich probiere zu übertreffen - und das ist Floyd Mayweather. Mein Ziel ist es, besser als er zu sein, seinen Rekord zu brechen“, verriet der Bounce-Jüngling Arsen Chabyan sportkrone.at, wieso er seit seinem fünften Lebensjahr im Bounce boxt. Ein Vorbild im herkömmlichen Sinne gab und gibt es nämlich keines. Viel eher gewann der 18-Jährige mit dem Boxen Selbstbewusstsein, als er in der Schule lange gemobbt wurde.
„Normaler Schüler auf internationalen Turnieren“
Mittlerweile darf er dank Direktor Jörg Hopfgartner sowie Sportkoordinator Christian Zweifler neben dem Schulalltag in der Handelsschule für Leistungssportler in der Pernersdorfergasse seinem Traum nachgehen. Aufgrund eines verkürzten Stundenplans dauert die Schule allerdings vier statt drei Jahren. Er selbst muss noch zwei Jahre büffeln. Schon Box-Aushängeschild Marcos Nader sowie Olympia-Hoffnung Marcel Meinl absolvierten diese Schule. „Ein normaler Schüler, der zweimal am Tag trainiert und auf internationalen Turnieren ist“, beschreibt der gebürtige Armenier, der mit drei Jahren nach Österreich kam, sich selbst.
Neben dem Boxtraining geht’s zusätzlich noch zum Fußball - konkret zum Stadtliga-Aufsteiger 1980 Wien: „Das mache ich nur so nebenbei aus Spaß. Damit ich am Tag auf drei Trainingseinheiten komme.“ Auf die ersten Saisoneinsätze wartet der Flügelstürmer allerdings noch. Zuvor zählten auch American Football sowie Basketball zu seinen Hobbys.
Ich sehe ihn fast öfter, als meinen kleinen Bruder
Arsen CHABYAN über seinen Sparring-Partner
„Von unten nach oben zerstören“
Vorrangig ist allerdings das Boxen. Bei der neunten Bounce Fight Night geht es gegen Randy Botikali. „Ein starker Boxer, größer als ich, lang und auch schnell“, beschrieb er seinen Gegner, meint allerdings auch: „Ich bin stärker, er ist zu schlagen!“ Zwar müsse er seinen Kampfstil nicht umstellen, dennoch werde es schwieriger sein, seine Fans wie bei den letzten Auftritten während des Kampfs zu entertainen.
Zusammen mit Trainer Daniel Nader bereitet ihn vormittags auch Thomas Knöbl individuell auf seinen Einsatz vor. Das Ziel: „Lockere Hände und immer mehr von unten nach oben zerstören. Das heißt: Viele Schläge auf den Körper, ihm die Luft wegnehmen. So, dass ich in der dritten Runde schon schaue, dass ich den Kampf vorzeitig beenden kann.“
„Abnehmen zerstört den Körper“
Am Nachmittag stehen die Sparrings an. Diesmal ist Club-Kollege Marcel Meinl der ideale Trainingspartner, entspricht exakt seinem Kontrahenten. „Ich sehe ihn fast öfter, als meinen kleinen Bruder“, scherzt der „Made-In-Bounce“-Boxer. Witzig: Chabyan selbst entspricht wiederum dem Meinl-Gegner. 13 Jahre kennen sich die beiden mittlerweile - für eine Überraschung im Ring, kann während des Trainings also keiner mehr sorgen.
Um sein Gewicht braucht er sich erstmals seit acht Jahren nicht mehr zu kümmern, kann sich voll auf den 17. September fokussieren. Lediglich 200 Gramm hat er noch Übergewicht, auch weil er eine Gewichtsklasse aufgestiegen ist. „Wenn man so viel abnehmen muss, zerstört man den Körper, ist dehydriert.“ Vier bis fünf Kilogramm musste er zuvor stets abspecken.
Nur Gold zählt
Solange er olympischer Boxer ist, bleibt dies nun sein Kampfgewicht. Auch bei Olympia 2024 in Paris sowie den European Games in Krakau. Ziel ist - trotz Qualifikationsturnieren - die Goldmedaille für Österreich: „Für mich zählt Silber nichts, für mich zählt Bronze nichts. Natürlich sind es Medaillen, natürlich ist das stark aber für mich gilt Gold!“ So will er in den nächsten beiden Jahren zum „Edelmetall-Hamster“ mutieren, ehe der Schritt zum Profiboxer gemacht wird, wo für den hungrigen Youngster nur Titel zählen.
Auch wenn der (hoffentlich) zukünftige Titeljäger vermutlich auch damit nicht zufrieden sein wird, so ist sein größter Traum in zwei Gewichtsklassen alle Titel zu gewinnen sowie ungeschlagen zu bleiben. Und wer weiß: Vielleicht knackt er mit 51:0 Siegen ja die Mayweather-Marke …
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