Mit der milliardenschweren Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft gehen mittelfristig auch die Rechte an „Call of Duty“ an den Xbox-Hersteller über. Dem Rivalen Sony schmeckt das gar nicht. Ein Angebot, das zumindest die nächsten Veröffentlichungen der Shooter-Serie für die PlayStation garantieren soll, bezeichnete PlayStation-CEO Jim Ryan nun als „auf vielen Ebenen unzureichend“.
Wie GamesIndustry.biz berichtet, hatte Microsoft Sony in der Vorwoche eine Vereinbarung vorgelegt, die die Veröffentlichung von „Call of Duty“ auf der PlayStation mit gleichwertigen Funktionen und Inhalten für mindestens mehrere Jahre über den bestehenden Vertrag von Sony mit Activision hinaus garantieren soll. Dieser deckt dem Bericht nach noch die nächsten drei Veröffentlichungen ab, darunter auch das diesjährige „Call of Duty: Modern Warfare 2“.
Laut Microsoft ein Angebot, das „weit über typische Vereinbarungen der Spieleindustrie hinausgeht“. Doch Sony zufolge würden die PlayStation-Spieler außer Acht gelassen: „Ich hatte nicht die Absicht, mich zu einem Thema zu äußern, das ich als private Geschäftsdiskussion verstanden habe, aber ich habe das Bedürfnis, die Dinge richtigzustellen, weil (Xbox-Chef, Anm.) Phil Spencer dieses Thema in die Öffentlichkeit gebracht hat“, erklärte nun PlayStation-CEO Ryan gegenüber der Spiele-Website.
Nach fast 20 Jahren ‚Call of Duty‘ auf der PlayStation war ihr Vorschlag in vielerlei Hinsicht unzureichend.
PlayStation-CEO Jim Ryan
„Microsoft hat lediglich angeboten, dass ‚Call of Duty‘ nach dem Auslaufen der aktuellen Vereinbarung zwischen Activision und Sony für drei Jahre auf der PlayStation bleiben soll. Nach fast 20 Jahren ‚Call of Duty‘ auf der PlayStation war ihr Vorschlag in vielerlei Hinsicht unzureichend und berücksichtigte nicht die Auswirkungen auf unsere Spieler. Wir wollen sicherstellen, dass PlayStation-Spieler auch weiterhin das beste ‚Call of Duty‘-Erlebnis haben, und Microsofts Vorschlag untergräbt dieses Prinzip.“
Wie der Kampf um „Call of Duty“ am Ende ausgeht, bleibt abzuwarten. Microsoft hatte Anfang des Jahres angekündigt, Activision Blizzard für 69 Milliarden Dollar zu kaufen. Noch ist der Deal aber nicht unter Dach und Fach. Die britische Wettbewerbsbehörde etwa ist besorgt über die Möglichkeit, dass Microsoft Inhalte von Activision Blizzard von anderen Konsolen oder Abonnementdiensten „zurückhalten oder herabstufen“ könnte und prüft daher aktuell die Übernahme.
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