Charles ist König

Queen Elizabeth ist tot: Das passiert jetzt

Adabei
08.09.2022 19:42

Die dienstälteste Monarchin der Welt ist tot: Queen Elizabeth II. starb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in Schottland. Seit dem Augenblick ihres Todes ist Prinz Charles König.

Seit 70 Jahren, seit dem Tod ihres Vaters George VI. am 6. Februar 1952, war Elizabeth II. Königin. Die Queen war für die Briten eine Institution, die die Gesellschaft zusammenhält. Elizabeth hatte zeitlebens das Versprechen gehalten, das sie an ihrem 21. Geburtstag gegeben hatte: „Mein ganzes Leben, sollte es kurz oder lang werden, werde ich in Ihren Dienst und den des britischen Empire stellen.“

Seit dem Augenblick, in dem die Queen starb, ist Prinz Charles König. Er war die längste Zeit seines Lebens Thronfolger. (Bild: AFP)
Seit dem Augenblick, in dem die Queen starb, ist Prinz Charles König. Er war die längste Zeit seines Lebens Thronfolger.

„Charles wird König, er hat keine Wahl“
„In dem Augenblick, in dem die Queen stirbt, wird Prinz Charles König. Das ist automatisch, da gibt es keine Alternative. Er hat keine Wahl, wir, das Volk, haben keine Wahl, das ist es, was das Gesetz besagt“, erklärt Verfassungsexperte Robert Hazell. „Er könnte sich höchstens dafür entscheiden, abzudanken und den Thron an William zu übergeben, aber ich denke, das ist sehr unwahrscheinlich.“ Schließlich habe Charles „lange, lange Jahrzehnte als Thronfolger gewartet, und es wäre vollkommen verständlich, dass er, wenn er König wird, diese Rolle auch ausfüllen möchte, auf die er sich lange, lange Jahre vorbereitet hat“.

Camilla soll zur „Queen Consort“ werden
Zudem hatte die Queen kundgetan, dass sie nicht wünsche, dass ihr Sohn Charles auf den Thron verzichte. Mehr noch wünschte die Königin sich, dass ihre Schwiegertochter zur Queen wird, wenn Sohn Charles nach ihrem Tod den Thron besteigt. Camilla solle dann den Titel „Queen Consort“ tragen - ein Titel, den zuletzt die Mutter Elizabeths, die vor 20 Jahren gestorbene Queen Mum, getragen hatte. Der im vergangenen Jahr im Alter von 99 Jahren verstorbene Mann der britischen Königin, Philip, war zeitlebens ein „Prince Consort“ geblieben - und kein „King“ geworden.

Queen Elizabeth II. und ihre Schwiegertochter Herzogin Camilla (Bild: APA/AP Photo/Alastair Grant)
Queen Elizabeth II. und ihre Schwiegertochter Herzogin Camilla

Die Queen und ihre Tiere
Bekannt war die Queen auch für ihre Tierliebe. Neben ihren berühmten Corgis züchtete die britische Monarchin auch erfolgreich Pferde. Ihre Vollblüter gewannen zahlreiche prestigeträchtige Rennen, Elizabeth II. war bis zuletzt im Sattel ihrer Ponys unterwegs gewesen, sie galt als ausgezeichnete Reiterin. Für die royalen Tiere wird natürlich weiter gesorgt, um die Pferde könnte sich die nicht minder reitbegeisterte Prinzessin Anne kümmern. Anne teilte die Pferdeleidenschaft ihrer Mutter, als Vielseitigkeitsreiterin nahm sie unter anderem an den Olympischen Spielen teil und wurde 1971 Europameisterin.

Die Queen beim Pferderennen in Ascot (Bild: APA/AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS)
Die Queen beim Pferderennen in Ascot
Queen Elizabeth mit ihren schneeweißen Ponys „Bybeck Katie“ und „Bybeck Nightingale“ (Bild: APA/Henry Dallal/ROYAL WINDSOR HORSE SHOW/AFP)
Queen Elizabeth mit ihren schneeweißen Ponys „Bybeck Katie“ und „Bybeck Nightingale“

Das Geheimprotokoll „London Bridge Operation“
Das königliche Protokoll sieht unter dem Decknamen „London Bridge Operation“ eine strenge Abfolge für die Tage nach dem Tod der Queen vor.

  • Schon am ersten Tag nach dem Ableben der Queen kommt der sogenannte Thronbesteigungsrat um 10 Uhr morgens zusammen, um Prinz Charles vor großem Publikum zum neuen Monarchen zu erklären. Anschließend wird er im St. James‘s Palace als neuer König bestätigt.
  • Am Tag danach kehrt der Sarg der Queen zum Buckingham-Palast zurück.
  • Der neue König Charles muss dagegen schon am dritten Tag eine Reise innerhalb seines Königreichs antreten. Zuerst geht es nach Westminster, wo ihm die Mitglieder des Parlaments ihr kondolieren, danach reist er nach Edinburgh, wo er sich mit dem schottischen Parlament trifft.
Prinz Charles (Bild: Anwar Hussein / PA / picturedesk.com)
Prinz Charles
  • Tags darauf steht für Charles ein Besuch in Nordirland auf der Agenda, wo er verschiedenen Gottesdiensten beiwohnen wird.
  • Am fünften Tag nach dem Ableben der Königin wird der Sarg der Queen zur Westminster Abbey transportiert, wo am darauffolgenden Tag die Generalprobe dafür stattfindet.
  • Charles muss unterdessen sieben Tage nach dem Tod seiner Mutter das walisische Parlament zu besuchen und weitere Gottesdienste zu absolvieren.
In der Westminster Abbey (Archivbild) wird die Trauerfeier für Queen Elizabeth II. stattfinden. (Bild: AFP)
In der Westminster Abbey (Archivbild) wird die Trauerfeier für Queen Elizabeth II. stattfinden.
  • In den darauffolgenden Tagen wird es der Öffentlichkeit schließlich erlaubt sein, den Sarg der Queen in Westminster Abbey zu besuchen, und das täglich für 23 Stunden.
  • Am zehnten Tag nach dem Tod der Queen findet schließlich die Verabschiedung statt. Auch hierfür wurde ein genauer Ablauf vorgeschrieben.

Beigesetzt wird die Königin in einer bereits fertigen Gruft in der St. George‘s Chapel in Windsor an der Seite ihres verstorbenen Gatten Prinz Philipp.

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(Bild: kmm)



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