DIE „KRONE“-NÖ-KOLUMNE

Die kleine Botin geht gerne waldbaden

Wie ich Kraft für den Alltag schöpfe und was die Magie des Waldes damit zu tun hat.  „Die kleine Botin“ aka Daniela Gaigg schreibt als Kolumnistin über Themen rund um das Leben mit der Familie. Das sind Nachhaltigkeit im Alltag, Selbstfürsorge und Gedankenanstöße für Eltern. 

Ich liebe es, in den Wald zu gehen. Vor allem wenn ich Stress habe, bin ich dann sofort wieder „geerdet“. Die Luft, der Geruch, die Frische - es scheint dann plötzlich alles nur mehr halb so schlimm. Der Wald ist so voller Energie und Kraft, dass ich immer wieder gestärkt zurückkomme, auch wenn der Ausflug keine Tageswanderung, sondern eher ein kleiner Spaziergang als Alltagspause war.

Alles scheint hier so im Einklang zu sein: Bäume, die, auch wenn sie alt sind und umfallen, immer noch Aufgaben für ihre Umgebung übernehmen und zahlreichen Tieren Schutz und Nahrung bieten, sind die sichtbaren Zeichen und die Säulen des Waldes. Auch wenn es regnet, ist es im Wald immer noch angenehmer als irgendwo auf der Straße. Ich finde gerade auch die Vielfalt an kleinen Büschen, Dornenhecken, Gräsern und Beerenstauden wunderbar.

Neben diesen offensichtlich spürbaren Vorteilen gibt es meiner Erfahrung nach auch eine mental beruhigende Wirkung, die von den Bäumen ausgeht. Wenn wir innerhalb der Familie herausfordernde Zeiten erleben, dann ist der Wald heilend. Die Kinder, die gerade noch alle Emotionen durchlebt haben und von einem Drama ins nächste schlittern, sind im Wald auf einmal ganz ruhig, so als ob sie aufatmen. Das sind dann winzige Augenblicke, die fast magisch sind. Das Spielen macht sie frei und unbeeinflusst. Und diese Freiheit rettet uns oft den restlichen Tag.