Gestiegene Energiekosten bringen vor allem die kleinen und mittelgroßen Betriebe in Oberösterreich in Bedrängnis. Hilfe von der Regierung lässt aber weiter auf sich warten. Die Verunsicherung ist groß - vom Bäcker über den Friseur bis zum Fleischverarbeiter.
„Bei vielen Unternehmern herrscht Panik. Die Situation kann schnell zu einem Flächenbrand werden“, sagte Wirtschaftskammer-OÖ-Präsidentin Doris Hummer mit betont ruhiger Stimme. Die Teuerungen, die von allen Seiten auf die Firmen einprasseln, sorgen für Verunsicherung, die enorm gestiegenen Energiekosten und auf sich warten lassende Unterstützungen seitens der Regierung tragen ihr übriges dazu bei. Vor allem kleine und mittelgroße Betriebe stöhnen unter der Last.
Andreas Haider, Chef der UNIGruppe (Unimarkt, Nah&Frisch) deponierte bereits vor Wochen bei der Politik: „Vergesst nicht auf die kleinen Händler.“ Doch nicht nur für sie ist die Lage teils dramatisch. „Man ist rasch in der Verlustzone, das geht nicht lange gut“, sagt efko-Chef Klaus Hraby.
Ein Energiekostendeckel für Firmen würde Teuerungen in vielen Branchen nicht nötig machen. „Das wäre eine Inflationsbremse, die von unten her wirkt“, so Hraby.
Strom, Mieten, Rohstoffe - alles wird teurer
Eine Verdoppelung der Stromkosten steht der Bäckerei Brandl in Linz ab Jänner ins Haus. Für Sonnberg Biofleisch kostet der Strom ab Jahreswechsel viermal so viel wie jetzt. „Allein diese Erhöhung frisst den größten Teil unseres Betriebsergebnisses“, sagt Chef Manfred Huber, der daher im Herbst die Produktpreise „wesentlich erhöhen“ muss, damit „wir in keine Schieflage kommen“.
Die Teuerung bei Lebensmittel- und Rohstoffpreisen treffen Frischelieferant Kröswang enorm. Er fordert „Planungssicherheit“. Friseur Peter Fuchs bekommt die hohen Energiekosten auch über Mieterhöhungen zu spüren: „Das ist eine Riesenherausforderung." Backwaren-Spezialist Robert Guschlbauer ist besorgt: Die Kosten für Strom und Gas stiegen auf das Drei- bis Vierfache.
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