265 Schafe am Konto

Osttirol: Abschussbescheid für vier Wölfe erlassen

Tirol
08.09.2022 16:36

Den Wölfen in Tirol bzw. Osttirol geht es erneut an den Kragen: Das unabhängige Fachkuratorium zur Beurteilung der Gefährlichkeit von Großraubtieren hat in seiner letzten Sitzung Entnahmeempfehlungen für insgesamt vier Wölfe in Osttirol ausgesprochen. Nachdem die Tiroler Landesregierung am Dienstag die entsprechenden Gefährlichkeitsverordnungen beschlossen hat, hat die Behörde am Donnerstag die Abschussbescheide erlassen. In Summe gehen rund 265 Schafe auf das Konto der Wölfe.

„Wie von den Experten empfohlen, werden zwei Jungtiere aus dem Hochstadelrudel in Lavant an der Grenze zu Kärnten sowie zwei männliche Wölfe aus der italienischen Population im Bereich Kartitsch-Obertilliach zum Abschuss freigegeben“, hieß es in einer Aussendung des Landes. Das Hochstadelrudel, aus dem nach dem Vorbild der Schweiz zwei Jungtiere entnommen werden sollen, hat in Summe 30 Schafe sowie drei Rinder - eines davon auf Osttiroler und zwei weitere auf Kärntner Gebiet - gerissen und auch Kälber verletzt.

Zwei Wölfe für 235 tote und vermisste Schafe verantwortlich
„Nach neuesten Untersuchungsergebnissen können den Wölfen mit der Bezeichnung 151MATK und 165MATK rund 145 tote und vermisste Schafe im Gemeindegebiet von Obertilliach und Kartitsch sowie weitere 90 tote und vermisste Schafe im Gemeindegebiet von Anras zugeordnet werden.“ Die Abschussbescheide ergehen an die Jagdausübungsberechtigten und Jagdschutzorgane von 13 Jagdteilgebieten.

Diese können unmittelbar ab Erhalt vollzogen werden. Sie sind zeitlich mit 30. September 2022 begrenzt. Gegen die Bescheide kann innerhalb von vier Wochen Beschwerde erhoben werden, die aufschiebende Wirkung von Beschwerden wurde aberkannt.

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