Was wusste die Politik von den schlimmen Bedingungen für die Bewohner? Pflegelandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) beteuert: „Es stimmt nicht, dass wir nichts gemacht haben.“
„Wir waren nahe dran.“ Salzburgs Pflegelandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) bestreitet trotz des verheerenden Berichts der Volksanwaltschaft jegliches Versagen der Politik. Immer wieder habe es Besuche im Senecura-Heim gegeben. Beschwerden habe man sehr wohl ernst genommen. „Es stimmt einfach nicht, dass wir nichts getan haben“, sagt Schellhorn.
Die Volksanwaltschaft sieht das bekanntlich ganz anders. Sie wirft der Regierung vor, von der dramatischen Situation in dem Pflegeheim gewusst zu haben – und nichts unternommen zu haben. Schellhorn kontert: „Noch zwei Wochen vor dem Besuch der Volksanwaltschaft war unsere Aufsicht im Senecura-Heim.“ Man habe keine gravierenden Mängel festgestellt, erst danach sei die Lage in dem Pflegeheim – auch wegen vieler Krankenstände seitens des Personals – eskaliert. Mittlerweile gibt es zwischen Land und Senecura eine verbindliche Vereinbarung. Mit Anfang September wohnen nun statt 90 nur noch knapp 60 Senioren in dem Heim. Das Personal wurde aufgestockt. Es gibt nun eine neue Heim- und Pflegeleitung. „Erst an diesem Wochenende gab es wieder eine Kontrolle. Es läuft jetzt deutlich besser“, ist sich Schellhorn sicher. Eine Schließung des Heims ist vorerst kein Thema.
Die Politiker der Stadt Salzburg weisen indes jegliche Verantwortung von sich. Die Aufsichtspflicht liege beim Land, hieß es am Donnerstag. Man habe keinen Einblick in die Protokolle der Heimaufsicht erhalten – wusste lediglich von den Personalproblemen in dem Senecura-Heim.
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