Wegen schweren Betrugs ist ein lettischer Staatsbürger (32) am Landesgericht Feldkich zu einer teilbedingten Haftstrafe von sieben Monaten verurteilt worden. Der Mann war Stammgast in Hotels - ohne zu zahlen freilich.
Rund einen Monat lang hatte der Lette in vier verschiedenen Hotels im Vorarlberger Oberland genächtigt. Seine Masche, immer dieselbe. Mit einer gefälschten E-Mail-Adresse buchte der Angeklagte über das Online-Portal booking.com zunächst eine Nacht im Hotel. Vor Ort verlängerte er schließlich mehrmals seinen Aufenthalt, futterte und trank sich derweil durch die Speise- und Getränkekarte und machte einen französischen Abgang. So läpperte sich ein Betrag von rund 6000 Euro zusammen.
Job los, Beziehung los
Die Sache flog auf, nachdem die Hoteliers nach und nach Anzeige bei der Polizei erstatteten. Im Prozess gibt der bislang Unbescholtene die Taten zu. Sagt, er habe damals aus einer Notsituation heraus gehandelt. „Ich hatte vorher als Hausmeister in einem Apartment-Haus in Lech gearbeitet. Dann verlor ich meinen Job. Als auch noch meine Beziehung in die Brüche ging, verfiel ich dem Alkohol“, so der zweifache Vater. So mietet er sich, nach altbewährtem Trick, auch einmal für längere Zeit im „Val Blu“ Resort in Bludenz ein.
Als sich der Schluckspecht eines Nachts die Kante gibt, wird er von der Rettung ins Krankenhaus eingeliefert und bucht sich nach seiner Entlassung gleich im nächsten Hotel ein. „Warum sind Sie nicht wieder ins Val Blu gegangen und haben dort die Rechnung beglichen?“, will der Richter wissen. Die Antwort kommt prompt und vordergründig plausibel: „Wäre ich nicht ins Krankenhaus gekommen, wäre ich gerne noch länger geblieben. Aber ich hatte ja quasi keine Gelegenheit mehr, die Rechnung zu begleichen.“ Was er nun selbstverständlich tun wolle. Urteil: Sieben Monate Haft, fünf davon auf Bewährung, nicht rechtskräftig.
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