Mit einer breitflächigen Aufklärung will die Caritas mit dem Mythos aufräumen, wonach Pflegearbeit eine Qual wäre. Eine Kampagne könnte das Image der Pflegeberufe verbessern.
Der Fachkräftemangel in der Pflege ist bekannt. Erfreulich, dass die Generalsekretärin der Caritas Österreich, Anna Parr, die Regierung lobt, „da diese mit ihrer Pflegereform ein Zeichen gesetzt hat, auf das viele schon seit Jahrzehnten gewartet haben“.
Die einzelnen Punkte erachtet sie für durchaus sinnvoll. „Aber die Zeit drängt“, wie die Caritas-Expertin weiß. In zwei Jahren könne man eine derartige große Reform nicht restlos durchziehen. Denn die angekündigten Maßnahmen würden noch nicht reichen, um die Pflegekrise nachhaltig zu beenden.
Eine Pflegereform mit Nägeln und Köpfen!
Wichtig in diesem Zusammenhang sei wohl auch eine Image-Korrektur der Pflegeberufe - darüber ist man sich bei der Caritas und ihren 5984 Mitarbeitern in der Pflege-Sparte einig. Auch Klaus Schwertner, Wiens Caritas-Direktor, findet Lob für die schwarz-grüne Regierung. Er hält die Reformpläne für gelungen. „Das ist ein Konzept mit Nägeln und Köpfen.“
Gleichzeitig betont der erfahrene Netzwerker: „Es muss immer mehr unterstrichen werden, dass es sich beim Beruf eines Pflegers eigentlich um eine Berufung handelt.“ Und: „Dabei geht es um Jobs mit echter Sinn- und Zukunftssicherung. Denn allein bis 2030 könnten bis zu 100.000 sinnstiftende Arbeitsplätze geschaffen werden.“ Derzeit führe der Mitarbeitermangel leider dazu, dass zu viele Überstunden gemacht werden müssten.
Als Garantie für die Umsetzung der Pflegereform sieht Schwertner vor allem eine gediegene Ausbildung für den Pflegebereich. Derzeit würden 5300 Schüler in den 18 Bildungszentren der Caritas geschult.
Beim Beruf eines Pflegers handelt es sich eigentlich um eine Berufung.
Klaus Schwertner, Wien Caritas-Direktor
„Nicht nur motschgern, sondern auch loben“
Und: Der als kritischer Zeitgeist bekannte Schwertner lässt mit einem positiven Satz aufhorchen. Denn er stellte klar: „Wir wollen nicht nur motschgern, sondern auch ein Lob aussprechen. Einerseits der Bundesregierung, andererseits unseren vielen berufenen Mitarbeitern.“
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