Am Donnerstagabend stand die Welt für einen Moment still, als die Nachricht vom Tod Queen Elizabeths II. vom Palast offiziell verkündet wurde. Die Monarchin sei „friedlich“ auf Schloss Balmoral eingeschlafen - rund eineinhalb Jahre, nachdem sich die Königin von ihrem geliebten Ehemann Prinz Philip verabschieden musste. In den letzten Minuten ihres Lebens war die Queen von ihrem Sohn Charles und ihrer Tochter Prinzessin Anne umgeben.
Bereits in den Morgenstunden hatte sich der Gesundheitszustand von Queen Elizabeth besorgniserregend verschlechtert. So sehr, dass die Ärzte der Königin sie nicht nur unter ärztliche Aufsicht gestellt, sondern auch die königliche Familie über die Entwicklungen informiert hatten. Umgehend eilte die Royal Family nach Schottland, um die Queen in ihren letzten Stunden zu begleiten.
Anne und Charles am Sterbebett
Am Ende sollten es jedoch nur Charles und Camilla sowie Anne, die sich bereits in Schottland befanden, schaffen, der 96-jährigen Königin Lebewohl zu sagen.
Bereits um 16.30 Uhr britischer Zeit (17.30 Uhr MESZ) - und somit zwei Stunden vor der Öffentlichkeit - soll Premierministerin Liz Truss vom Königshaus über den Tod von Elizabeth II. informiert worden sein.
Prinz William, Prinz Andrew und Prinz Edward mit seiner Ehefrau Gräfin Sophie reisten im Privatjet gemeinsam aus Berkshire an, Prinz Harry landete mit seinem Flieger erst 15 Minuten, nachdem der Tod von Queen Elizabeth verkündet worden war.
Queen nahm am Dienstag letzten Termin wahr
Um die Gesundheit von Queen Elizabeth stand es schon länger schlecht, immer wieder musste die Königin öffentliche Termine absagen. Ihren letzten Termin nahm sie noch zwei Tage vor ihrem Tod, am Dienstag, auf Schloss Balmoral wahr. Sie ernannte Liz Truss zur neuen Premierministerin, nachdem sie Boris Johnson empfangen hatte, der sein Rücktrittsgesuch einreichte.
Tags darauf sagte die Queen ihre Teilnahme an einer virtuellen Sitzung ihres Geheimrats (Privy Council) ab. Sie sei zu schwach, hieß es. Danach schwanden die Kräfte der Queen rapide.
Dabei galt die Königin als „zähe Patientin“ für ihre Leibärzte. Sie hörte auf sie, wenn auch „äußerst ungern“, wie oft in Palastkreisen getuschelt wurde. Auch den Rat, sich zu schonen, befolgte die Queen nur ungern. Vor allem, da die letzten Monate für die 96-Jährige noch einmal ereignisreich werden sollten. Im Februar beging Elizabeth II. ihr 70-jähriges Thronjubiläum, vier Tage lang sollte im Juni aus diesem Anlass im ganzen Land gefeiert werden.
Am Wochenende noch „voller Freude“
Ihren Sommer verbrachte die Queen traditionell im schottischen Balmoral. Noch bis zum Schluss sei die 96-Jährige gut gelaunt gewesen, schilderte Iain Greenshields, Moderator der Generalversammlung der Church of Scotland. Er war am letzten Samstag bei der Monarchin, Charles und Anne zum Dinner und sonntags zum Lunch zu Gast. „Es war ein fantastischer Besuch“, erklärte der Geistliche der „Daily Mail“. „Ihr Erinnerungsvermögen war absolut wunderbar und sie war wirklich voller Freude.“
Es sei für ihn ein Schock gewesen, als er gehört habe, „dass sie schwer krank war, weil sie über das Wochenende in einer unglaublich guten Verfassung war“, so Greenshields weiter. „Sie war das Leben und die Seele der Dinge. Sie sprach sehr persönlich mit mir über ihre Kindheit, sie erzählte mir von ihren ehemaligen Pferden, und konnte noch jeden Namen der letzten 40 Jahre nennen, auch den von Menschen und Orten. Sie war ziemlich bemerkenswert.“
Trauerfeier für Queen Elizabeth am kommenden Montag
Am Sonntag soll der Leichnam von Queen Elizabeth von Balmoral zuerst in den Holyrood Palace in Edinburgh überführt werden, die Residenz der Queen in Schottland. In Edinburgh soll er auch aufgebahrt werden. Erst am Dienstag wird der Sarg der Queen nach London überführt und soll dort zunächst im Buckingham-Palast bleiben.
Mittwoch wird der Sarg der Königin schließlich auf einer Route durch London vom Buckingham-Palast zum Parlamentsgebäude Palace of Westminster überführt. Von diesem Moment an werden Hunderttausende Menschen in London erwartet. In der Westminster Hall findet eine Gedenkfeier statt. Drei Tage lang bleibt die Queen im Palace of Westminster aufgebahrt.
An Tag 10 wird das Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey stattfinden. Neben der königlichen Familie werden zahlreiche Staatsoberhäupter und Regierungschefs sowie Mitglieder europäischen Königshäuser erwartet.
Trauernde können online kondolieren
Die königliche Familie legt anders als bei Trauerfällen in früheren Jahren in Großbritannien keine Kondolenzbücher aus, in die sich Trauernde nach dem Tod von Königin Elizabeth II eintragen können. Vielmehr wurde auf der offiziellen Webseite der königlichen Familie (www.royal.uk) ein Online-Kondolenzbuch eingerichtet. So war es auch nach dem Tod des Ehemanns der Queen, Prinz Philip, im April 2021, als wegen der Pandemie keine echten Kondolenzbücher ausgelegt werden konnten.
Auf der Webseite können Menschen aus aller Welt unter Angabe von Namen, E-Mail-Adresse und dem Wohnort Beileidsbekundungen hinterlassen. „Eine Auswahl von Botschaften wird an Mitglieder der königlichen Familie weitergegeben und kann in den königlichen Archiven für die Nachwelt aufbewahrt werden“, steht dazu auf der Webseite.
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